Fliegen wir bald immer so?
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Maske, Bluttest, freie Sitze:Fliegen wir bald immer so?

Ryanair-Chef tobt wegen möglichen Corona-Schutzmassnahmen
«Mittelreihe frei zu lassen, ist idiotisch»

Ryanair-Chef Michael O'Leary tobt wegen der Idee, die Mittelsitze in Flugzeugen frei zu halten. Damit könne seine Airline kein Geld verdienen. Und er teilt gegen die Swiss-Mutter Lufthansa aus.
Publiziert: 23.04.2020 um 18:07 Uhr
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Die Idee, zur Abstandswahrung die Sitze in der Mittelreihe frei zu lassen, sei «idiotisch», sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary in einem Interview mit der «Financial Times».
Foto: imago/Belga

Der Chef der irischen Billigfluglinie Ryanair, Michael O'Leary (59), will nicht mit leeren Sitzen fliegen: Die Idee, zur Abstandswahrung die Sitze in der Mittelreihe frei zu lassen, sei «idiotisch», sagte O'Leary in einem Interview mit der «Financial Times». «Wir können mit einer Auslastung von 66 Prozent kein Geld verdienen.»

Sollte die irische Regierung die freien Sitze zur Auflage machen, müsse sie dafür zahlen. «Sonst fliegen wir gar nicht», sagte O'Leary weiter. Er äusserte die Hoffnung, dass die Reisebeschränkungen im Juli gelockert werden und bis Oktober 80 Prozent der Maschinen wieder fliegen.

Passagiere sollen Masken tragen

Der Ryanair-Chef schlug vor, Europa solle dem Beispiel Asiens folgen und «effektivere Massnahmen» für die Branche beschliessen: Passagiere sollten zum Tragen einer Maske verpflichtet und ihre Temperatur am Flughafen gemessen werden.

Die Coronakrise hat die Flug-Branche besonders hart getroffen: Seit Wochen stehen die Maschinen vieler Gesellschaften am Boden – so auch die Jets der Swiss. Dennoch werde Ryanair «wahrscheinlich deutlich länger als jede andere Airline» überleben, so O'Leary in einem weiteren Interview mit dem deutschen «Handelsblatt».

O'Leary lehnt Staatshilfe ab

«Wir sind mit fast vier Milliarden Euro Cash in der Bilanz in diese Krise gegangen. Selbst wenn wir bis Ende des Jahres keine Umsätze haben sollten, haben wir noch ausreichend Geld, vor allem, nachdem in den meisten EU-Ländern Unterstützungsmassnahmen wie Kurzarbeitsgeld eingeführt wurden.»

Gleichzeitig rechnet O'Leary damit, dass es eine Reihe anderer Airlines gibt, die bis dahin nicht überleben. Dass Ryanair Staatshilfen in Anspruch nimmt, so wie es beispielsweise die Swiss fordert, schliesst er aus.

Stattdessen übt er heftige Kritik an Konkurrenzunternehmen wie Lufthansa, die das tun. «Ich denke, dass Fluggesellschaften wie Lufthansa und Air France die Covid-Krise nutzen, um sich mit unglaublich hohen Summen vom Staat zu bereichern.» (zas)

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