Die russische Regierung hatte den ehemaligen SPD-Politiker nominiert, der seit seinem Ausscheiden aus dem Kanzleramt 2005 auch für den Gaskonzern Gazprom aktiv ist. Rosneft-Chef Igor Setschin sagte bei der Aktionärsversammlung in St. Petersburg, Schröder solle das Europa-Geschäft des Konzerns aufbauen helfen.
EU setzte Rosneft auf Sanktionsliste
Die EU hatte Rosneft im Herbst 2014 wegen des verdeckten russischen Militäreinsatzes in der Ostukraine auf die Sanktionsliste gesetzt. Die Personalie hatte dem Altkanzler und seiner Partei schon im Bundestagswahlkampf Kritik eingetragen. Am Freitag demonstrierten mehrere Aktivisten vor dem Brandenburger Tor gegen Schröders Tätigkeit in Russland.
Schröder will zu sicherer Energieversorgung für Deutschland beitragen
Der Altkanzler nahm an der Sitzung in St. Petersburg teil. Er hatte die Berufung zu Rosneft damit gerechtfertigt, dass er so zu einer sicheren Energieversorgung für Deutschland beitragen könne.
Im Übrigen sei die Annahme des Postens seine Privatsache. Nach Medienberichten soll Schröder sogar den Vorsitz des Aufsichtsrates übernehmen.
Der staatlich kontrollierte Konzern Rosneft ist für Deutschland ein Grosslieferant von Öl und hat Anteile an drei Raffinerien. Der Kreml nutzt Energiefirmen wie Gazprom oder Rosneft auch als verlängerte Arme seiner Aussenpolitik.