Schon wieder Wirbel ums WEF! Der Davoser Gipfel hat für seine Austragung im kommenden Januar drei russische Geschäftsmänner ausgeladen. Es sind dies: der Aluminium-Magnat Oleg Deripaska (50), der Banken-Boss Andrej Kostin (62) und – aus Schweizer Sicht besonders prickelnd – der Industrielle Viktor Vekselberg (61). Dieser ist über seine Firma Renova bei den Konzernen Sulzer, OC Oerlikon und Schmolz + Bickenbach ganz dick drin.
Sanktionen aus dem April
Vom Njet aus Davos für die drei Oligarchen schreibt die renommierte Finanzzeitung «Financial Times». Dabei beruft sie sich auf Insider. Die Entscheidung des WEF stehe in direktem Zusammenhang mit den Sanktionen, welche das US-Department of the Treasury im April gegen eine Reihe von russischen Oligarchen erlassen habe.
Darunter sind auch die drei, die jetzt wieder im Fokus stehen. Konkret erliessen die Amerikaner, dass alle Besitztümer der Sanktionierten unter US-Gerichtsbarkeit eingefroren wurden. US-Bürger dürfen ausserdem nicht mehr mit ihnen geschäften. Grund für die Sanktionen sind ganz generell die «bösartigen Machenschaften von Russland rund um den Globus», wie es damals im Communiqué hiess (BLICK berichtete).
Will man Trump gefallen? No Comment!
Die «Financial Times» schreibt von einem «Zeichen von erhöhtem Bewusstsein der internationalen Organisationen im Umgang mit Personen, die in Washington auf einer schwarzen Liste stehen».
BLICK fragte beim WEF nach, was da genau los ist. «Wir haben dazu nichts zu sagen», antwortet der WEF-Sprecher. Auch die US-Botschaft in Bern und das Treasury in Washington antworteten bisher nicht auf die Frage, ob man direkt beim WEF interveniert habe.
Geht es darum, US-Präsident Donald Trump (72) zu gefallen, ihn zu einem abermaligen Besuch zu bewegen? Zumindest gibt es jetzt schon Anzeichen dafür, dass dieser an einer zweiten Visite nach vergangenem Januar interessiert ist.
Auf der anderen Seite soll die Wahrscheinlichkeit, dass Trumps Antipode Wladimir Putin (66) nach einem Jahrzehnt erstmals wieder in die Bündner Alpen kommt, durch den Oligarchen-Bann geschmälert worden sein.
Nur Stunden, nachdem die «Financial Times» dies schrieb, kommt denn – zumindest laut dem normalerweise gut informierten Twitter-User Russian Market – auch tatsächlich die Nachricht aus dem Kreml: Putin bleibt daheim.