Es waren das warme Klima, das Meer und die Sonne, die das Ehepaar Baumann nach Thailand lockten. 2016 wanderten Samuel und Bea Baumann aus und kauften ein Haus im La Bua Resort in der Küstenstadt Hua Hin – um dort ihren Lebensabend zu geniessen.
Für den Umzug entschieden sie sich aus gesundheitlichen wie beruflichen Gründen, wie sie im Gespräch mit BLICK sagen. In der Schweiz litt Bea Baumann an Polyarthrose in fast allen Gelenken. Für ihren Mann änderte sich die Arbeitssituation. In der Wärme Thailands war Bea schmerzfrei. Also zog das Ehepaar um.
Die Erbfolge regeln
Ihr Haus in Niedergösgen SO ist verkauft: In Thailand bauten sich Baumanns für umgerechnet 360'000 Franken ihre Traumvilla mit Pool. Für das Grundstück schlossen sie einen Pachtvertrag mit der Betreiberfimra des Resorts über 30 Jahre ab – und regelten zudem die Erbfolge: Demnach gehen nach ihrem Ableben das Haus sowie der Pachtvertrag direkt auf ihre drei Kinder über. «Die Betreiberfirma würde sich strafbar machen, wenn sie sich über den Vertrag hinwegsetzt», sagt Samuel Baumann (59).
Mit 64 Jahren bezieht Bea Baumann heute AHV. Zudem vermietet das Paar einen kleinen Bungalow über Airbnb und sichert sich so einen kleinen Zustupf. Trotz tiefer Lebenshaltungskosten muss sich das Ehepaar etwas einschränken. Den Umzug nach Südostasien bereuen sie aber nicht – obwohl beim Hausbau nicht alles nach Plan lief.
«In Thailand muss man flexibel sein»
Der Kaufvertrag war unterschrieben, das Haus im Bau bereits zu 60 Prozent angezahlt. Da ging der Betreiberfirma das Geld aus. «Wir bekamen ein Schreiben, in dem wir aufgefordert wurden, zusätzlich 12,5 Prozent des Kaufpreises zu zahlen, damit die Bauarbeiten abgeschlossen werden konnten», erzählt Samuel Baumann. Für ihn und die anderen Villenbesitzer im Resort gab es zwei Optionen: die zusätzliche Summe bezahlen oder die Baufirma einklagen.
Beides war keine Option. Letztendlich organisierten sich die Hausbesitzer, wechselten das Management aus und reduzierten die Mehrkosten auf vier Prozent des Kaufpreises – deutlich weniger als vorher veranschlagt. «Uns wurde schriftlich zugesichert, dass wir diese Mehrkosten zurückbekommen», erzählt Baumann. Wann das sein wird, ist allerdings unklar. Heute gebe es keine Probleme mehr. «In Thailand muss man flexibel sein. Hier läuft alles ein bisschen anders als in der Schweiz.»
Bereits vor über zehn Jahren gab es eine stärkere Zunahme von Schweizer Rentnern, die nach Thailand übersiedelten. Tiefe Lebenshaltungskosten, ein warmes Klima und weite Strände gestalten den Ruhestand durchaus angenehm. Auffallend: Die Zahl der Thailand-Rentner steigt von Jahr zu Jahr: Gaben 2005 erst 528 AHV-Bezüger Thailand als ihren Wohnsitz an, waren es zehn Jahre später, bereits über 2500. Ende 2017 zählte die Schweizerische Ausgleichskasse dort 3320 Rentenbezüger – so viele wie noch nie. Davon beziehen 2736 Personen eine AHV-Hauptrente, die restlichen 584 Renten sind Zusatzrenten für Ehepartner oder Hinterlassenen-Renten für Witwer und Waisen. Gemäss Auslandschweizer-Statistik haben derzeit insgesamt 9330 Schweizer Bürger ihren festen Wohnsitz in Thailand und sind angemeldet. Maren Meyer
Bereits vor über zehn Jahren gab es eine stärkere Zunahme von Schweizer Rentnern, die nach Thailand übersiedelten. Tiefe Lebenshaltungskosten, ein warmes Klima und weite Strände gestalten den Ruhestand durchaus angenehm. Auffallend: Die Zahl der Thailand-Rentner steigt von Jahr zu Jahr: Gaben 2005 erst 528 AHV-Bezüger Thailand als ihren Wohnsitz an, waren es zehn Jahre später, bereits über 2500. Ende 2017 zählte die Schweizerische Ausgleichskasse dort 3320 Rentenbezüger – so viele wie noch nie. Davon beziehen 2736 Personen eine AHV-Hauptrente, die restlichen 584 Renten sind Zusatzrenten für Ehepartner oder Hinterlassenen-Renten für Witwer und Waisen. Gemäss Auslandschweizer-Statistik haben derzeit insgesamt 9330 Schweizer Bürger ihren festen Wohnsitz in Thailand und sind angemeldet. Maren Meyer