Dieser Deal hat grosse Sprengkraft. Im wahrsten Sinne des Wortes. Der Rüstungskonzern Ruag baut in den Vereinigten Arabischen Emiraten eine Tochterfirma auf, wie die Sonntagszeitung berichtet. Die Ruag Simulation Company LCC hat ihren Sitz in der Hauptstadt Abu Dhabi.
Das ist insofern heikel, weil die Emirate in den Jemenkrieg verwickelt sind und in der Vergangenheit Ruag-Handgranaten illegal weitergaben, die später in Syrien eingesetzt wurden. Gebaut werden militärische Simulatoren für die Streitkräfte der Emirate. Ruag-Chef Urs Breitmeier verspricht: «Wir machen in Abu Dhabi nur, was wir auch nach Schweizer Gesetzgebung exportieren dürfen.»
«Es ist uns eine Ehre»
Laut der Sonntagszeitung arbeiten derzeit vier Angestellte für die Ruag-Tochter. Ein Ausbau auf 15 Personen ist für 2017 vorgesehen. Ihre Aufgabe: Sie sollen Ruag-Waffensysteme im arabischen Raum verkaufen. «Unseren geschätzten Kunden im Nahen Osten verpflichtet. Es ist uns eine Ehre, hier zu sein», wirbt die Ruag in Zeitungsanzeigen.
Die Gründung der Tochtergesellschaft im Nahen Osten kommt bei Schweizer Politikern gar nicht gut an. CVP-Aussenpolitikerin Kathy Riklin hält das Vorgehen der Ruag für «problematisch». Balthasar Glättli, Nationalrat der Grünen, findet es «unerträglich», dass der Staatsbetrieb in ein Land expandiert, das Krieg führt. (pbe)