Der Glecore-Umsatz von Januar bis Juni lag bei 134 Milliarden US-Dollar, was gegenüber dem Vorjahreswert einem Plus von 43 Prozent entspricht. Der adjustierte Betriebsgewinn (EBITDA) schoss von 8,6 Millirarden im Vorjahr auf nun 18,9 Milliarden Dollar, inkl. Abschreibungen (adjustierter EBIT) betrug das Resultat 15,4 Milliarden Dollar nach 5,3 Milliarden. Dies geht aus den am Donnerstag veröffentlichten Halbjahresbericht hervor.
Im ersten Halbjahr schrieb Glencore 12,1 Milliarden Dollar Gewinn. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Ergebnis damit fast verzehnfacht.
Der Riesengewinn kommt nicht überraschend: So hatte Glencore bereits Mitte Juni mitgeteilt, dass man alleine im Geschäftsbereich Marketing, sprich dem reinen Handel mit Rohstoffen, einen Halbjahres-EBIT von 3,2 Milliarden Dollar erwarte. Damit war klar, dass die Ganzjahres-Guidance des Konzerns für diesen Geschäftsbereich bereits nach sechs Monaten übertroffen wird. Tatsächlich belief sich der Sparten-EBIT nun sogar auf 3,7 Milliarden Dollar.
Zudem hat Glencore Ende Juli auch die Fördermengen seiner Bergbau- und Ölförder-Division publiziert, die in Kombination mit den momentan hohen Rohstoffpreisen auf eine entsprechend positive Ergebnisentwicklung in diesem Geschäftssegment schliessen liessen. Konkret meldete der Rohstoffkonzern etwa eine Ausweitung der geförderten Kohle um 14 Prozent auf über 55 Millionen Tonnen sowie ein Plus beim geförderten Öl um 22 Prozent auf 3,1 Millionen Fass.
Glencore selbst begründet die guten Gewinnzahlen einerseits mit den «Rekordpreisen für Kohle» und anderseits mit dem Handel von Energieprodukten, der «in einem komplexen, volatilen und risikoreichen Marktumfeld mit extremen Verwerfungen und Preisschwankungen» aussergewöhnlich gut abgeschnitten habe.
Vom boomenden Geschäft mit den Rohstoffen profitieren auch die Aktionäre von Glencore: So hat der der Konzern mit Sitz in Baar eine Sonderdividende und ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. So fliessen insgesamt 4,5 Milliarden Dollar zusätzlich zu den Anteilseignern, 1,45 Milliarden als Dividende (11 Cent pro Aktie) und rund 3 Milliarden Dollar durch Aktienrückkäufe.
Möglich sei diese «Top-Ausschüttung», weil die Nettoverschuldung mit 2,3 Milliarden Dollar deutlich unter der definierten Schuldenobergrenze des Konzerns liege, wie es in der Mitteilung heisst. Daher müssten mit den Gewinnen auch keine Schulden abgebaut werden.
Mit Blick nach vorne rechnet das Unternehmen damit, dass die Rohstoffpreise trotz schwierigeren finanziellen Bedingungen und einem sich tendenziell verschlechternden makroökonomischen Umfelds hoch bleiben werdeb, insbesondere für Kohle und Flüssiggas. Glencore rechnet aber auch mit weiterhin eher höheren Förderkosten und wieder «normaleren» Bedingungen im Rohstoffhandel.
(SDA)