Wer sich krank fühlt, will sich schnell behandeln lassen. Am besten ohne Voranmeldung und Wartezeit auf der Notfall-Station. Telemedizin-Anbieter Medgate will mit Mini-Kliniken in Apotheken Patienten versorgen.
Ab dem 8. September startet das Angebot in der Toppharm Apotheke am Barfüsserplatz in Basel. Eine Medizinische Praxisassistentin empfängt Patienten, übernimmt Routine-Untersuchungen und einfache Labortests vor Ort, die sonst Haus- oder Spezialärzte machen.
Herzstück der Mini-Klinik ist ein Roboter-Arzt. Mit der sogenannte Telebiometrie-Station untersucht die Fachkraft die Patientin und kann via Monitor live einen Arzt hinzuziehen. Das sei in 90 Prozent der Konsultationen der Fall, heisst es.
Ein Drittel günstiger als der Arztbesuch
Punkten wollen die Anbieter mit tieferen Kosten: «Eine Konsultation in der Mini Clinic kostet durchschnittlich mindestens ein Drittel weniger als ein Praxisbesuch», sagt Medgate-Sprecherin Céline Klauser.
Die Rechnung: Eine einfache Konsultation ohne Video-Arzt kostet 58 Franken, die der Patient selbst trägt. Hinzu kommen für den Arzt-Chat oder Laboruntersuchungen zwischen 30 bis 50 Franken, die nach Tarmed-Tarif verrechnet und entsprechend von den Krankenversicherern übernommen würden. Macht total gegen 100 Franken. Zum Vergleich: «Eine Arztkonsultation bei einem Grundversorger kostet gemäss dem Verband Santésuisse im Schnitt rund 186 Franken», so Klauser.
Medgate spricht von einem grossen Potenzial: In den nächsten fünf Jahren will man bis zu 150 Standorte mit einem Robo-Arzt aufbauen. Dies zusätzlich zu Netcare, das heute über 300 Apotheken bereits anbieten. Hier kann die Apothekerin zur Diagnose komplexerer Krankheiten per Telefon oder PC einen Telemediziner hinzuholen.