Der Mobilfunkkonzern Sunrise kann sich der Übernahme des Kabelnetzbetreibers UPC weiterhin nicht sicher sein. Denn trotz Nachbesserungen stösst die dafür geplante Kapitalerhöhung bei den Sunrise-Aktionären weiterhin auf grossen Widerstand. Der Stimmrechtsberater ISS empfiehlt, die Kapitalerhöhung abzulehnen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider.
Sunrise dürfte zu viel bezahlen für eine Übernahme, begründete ISS demnach die Ablehnung. Der langfristige strategische Nutzen sei fragwürdig.
Aktie steigt
Bereits andere wichtige Aktionäre hatten angekündigt, bei der für 23. Oktober geplanten ausserordentlichen Generalversammlung gegen die geplante Kapitalerhöhung zu stimmen. Die Empfehlung des Stimmrechtsberaters Glass Lewis steht noch aus. Auf der anderen Seite hatte sich Ethos für das Paket ausgesprochen, ferner die unter dem Namen «zRating» bekannte Ratingagentur Inrate.
Im Börsenhandel stieg die Sunrise-Aktie umgehend nach oben, sie lag gegen Mittag rund zwei Prozent über dem Vortageskurs. ISS will den Bericht am Freitag veröffentlichen.
Stunde der Wahrheit naht
Die ausserordentliche Generalversammlung findet am 23. Oktober statt. Die Aktionäre befinden dann über eine Kapitalerhöhung von 2,8 Milliarden Franken. Mit dem Geld – und durch eine höhere Verschuldung – soll der Kaufpreis von insgesamt 6,3 Milliarden Franken gestemmt werden.
Ursprünglich wollte Sunrise eine Kapitalerhöhung im Umfang von 4,1 Milliarden Franken. Diese Pläne hat das Telekomunternehmen inzwischen revidiert. Dennoch gibt es weiter Widerstand gegen den UPC-Deal. So will insbesondere der mit einem Anteil von 24,5 Prozent grösste Sunrise-Aktionär Freenet dagegen stimmen. (ise)