Ja, klar, Tesla ist der mit Abstand bedeutendste Hersteller von Elektrofahrzeugen, aber Toyota ist der grösste Autobauer der Welt. Der japanische Konzern hat kürzlich Neuigkeiten verkündet, die Tesla-Aktionäre hellhörig machen sollten.
Der neue Toyota-CEO Koji Sato rückt rein elektrisch betriebene Fahrzeuge ins Zentrum der Planung, nachdem man beim japanischen Konzern zu lange den Fokus auf die bewährte Hybrid-Technologie gelegt hatte.
Es soll eine eigene Produktionsplattform dafür entwickelt werden, um die Kosten für neue Elektrofahrzeuge zu senken. Ausserdem plant man einen vereinfachten, stark automatisierten Montageprozess, der sogar den Inbegriff der Autoproduktion, das Fliessband, überflüssig macht. Und bei Toyota soll künftig das von Tesla bekannte Druckgussverfahren zur Anwendung kommen, wodurch das kostspielige Schweissen von Aluminiumteilen entfällt.
Durchbruch bei Batterien
Aber das ist noch nicht alles. Letzte Woche verkündete Toyota einen technologischen Durchbruch bei Festkörperbatterien. Festkörperbatterien versprechen eine grössere Reichweite und eine schnellere Aufladung. Der japanische Autohersteller liess verlauten, dass seine bahnbrechenden neuen Batterien im Jahr 2027 oder 2028 auf den Markt kommen sollen und den Elektroautos eine Reichweite von 1200 Kilometern verleihen werden – bei einer Ladezeit von zehn Minuten. Zum Vergleich: Das Model Y von Tesla hat derzeit eine maximale Reichweite von 525 Kilometern und eine Ladezeit von 25 Minuten über Teslas Supercharger.
Später sollen dann laut Toyota Fahrzeuge folgen, die eine Reichweite von 1500 Kilometern erreichen bei einer Ladezeit von weniger als zehn Minuten. Es handelt sich um eine von mehreren fortschrittlichen Batterietechnologien, welche die Neuausrichtung der Marke auf Elektrofahrzeuge unterstreichen.
Dieser Artikel wurde erstmals im kostenpflichtigen Angebot von handelszeitung.ch veröffentlicht. Blick+-Nutzer haben exklusiv Zugriff im Rahmen ihres Abonnements. Weitere spannende Artikel findest du unter www.handelszeitung.ch.
Dieser Artikel wurde erstmals im kostenpflichtigen Angebot von handelszeitung.ch veröffentlicht. Blick+-Nutzer haben exklusiv Zugriff im Rahmen ihres Abonnements. Weitere spannende Artikel findest du unter www.handelszeitung.ch.
Anfangs werden Festkörperbatterien wohl noch ziemlich teuer sein. Aus diesem Grund sichert sich Toyota mit neu entwickelten Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien ab. Dabei handelt es sich um eine preisgünstigere Alternative zu Lithium-Ionen-Batterien, die vor allem in China, dem grössten Fahrzeugmarkt der Welt, als Energiequelle von Elektroautos dienen.
Für das höherpreisige Marktsegment kündigte Toyota derweil an, ein Elektroauto mit einer effizienteren Lithium-Ionen-Batterie zu produzieren, das eine Reichweite von 1000 Kilometern bietet. Der Aktienkurs von Toyota reagierte ausgesprochen positiv auf die Neuigkeiten und stieg zunächst um 10 Prozent – mittlerweile ist er wieder etwas gefallen.
Dagegen reagierte der Aktienkurs von Tesla überhaupt nicht auf die Toyota-News. Die Fans der US-Marke sehen die Titel bereits wieder bei über 400 Dollar. Zwar notiert Tesla aktuell bei 260 Dollar und damit immer noch 36 Prozent unter seinem Allzeithoch von 407 Dollar, aber nicht nur die Fans, auch die Analystinnen und Analysten sind ausgesprochen positiv: Die höchste Schätzung für den Kurs in einem Jahr beträgt aktuell 335 Dollar. Selbst eine strategische Offensive des weltweit grössten Automobilherstellers kann den hyperoptimistischen Erwartungen offenbar nichts anhaben.