René Schumann lanciert Hilfsprojekt
«Die Zirkuskultur darf nicht verschwinden»

Kleine und mittlere Zirkusse haben es in der Schweiz nicht einfach. Nun entsteht ein Hilfsprojekt, das die Unternehmen ganz konkret unterstützen will.
Publiziert: 27.12.2019 um 09:36 Uhr
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Aktualisiert: 28.12.2019 um 10:50 Uhr
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Zirkusretter René Schumann (60) aus Kollbrunn ZH.
Foto: Zvg
Patrik Berger

René Schumann (60) aus Kollbrunn ZH ist ein grosser Zirkusfan. Seinen runden Geburtstag hat er mit 30 Gästen im Zirkus Stey gefeiert. Eben erst hat er dem Circus Royal geholfen, einen Wohnwagen in die Schweiz zurückzuholen. Der Versicherungsangestellte war dabei, als beim Circus Nock in Aarau der letzte Vorhang fiel. «Es hat mich sehr getroffen, zu sehen, wie die Tiere abtransportiert wurden», sagt er zu BLICK.

Seine Ferien verbringt er mit seiner Frau Iwona (54) am liebsten in seinem Wohnwagen bei einem Zirkus. Auf den Geschmack gekommen ist er vor Jahren beim Circus Knie. Dort durfte er einige Tage im Wohnwagen eines befreundeten Elefantenpflegers mitreisen. «Diese intelligenten und gutmütigen Tiere faszinieren mich», sagt er.

«Es kann nicht sein, dass ein Zirkus nach dem anderen eingeht»

Nun will Schumann den Schweizer Zirkusunternehmen helfen und Geld sammeln. Zusammen mit dem Zirkuspfarrer Adrian Bolzern (40) aus Aarau. Erste Gespräche mit finanzkräftigen Sympathisanten haben bereits stattgefunden. «Es kann nicht sein, dass in einem so reichen Land wie der Schweiz ein Zirkus nach dem anderen eingeht», sagt er zu BLICK. Schumann will nicht, dass die einheimische Zirkuskultur, die ihn von Kindesbeinen an begeistert hat, ganz verschwindet.

Er hofft, dass ein fünf- oder sechsstelliger Betrag zusammenkommt. Damit will Schumann «Betriebe mit Potenzial» unterstützen – nicht etwa «hoffnungslose Fälle», wie er sagt. Und zwar mit ganz konkreten Projekten, etwa einer neuen WC-Anlage, einem frischen Anstrich oder Reparaturen. Weiter will er pensionierten Handwerkern die Möglichkeit geben, tageweise helfend einzugreifen. «Für Schlosser, Schweisser oder Maler gibt es in einem Zirkus immer etwas zu tun», weiss er.

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