Der Dow Jones Industrial, der technologielastige Nasdaq 100 und der marktbreite S&P 500 schwangen sich zu Höchstmarken auf. Der Dow schaffte den Rekord erst in den letzten Handelsminuten.
«Die Quartalsberichte überraschen nach wie vor auf positive Weise», schrieb Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Die Investoren seien von den Zahlen der Unternehmen begeistert und auch mit Blick auf die kommenden Wochen optimistisch gestimmt.
Der Dow legte um 0,68 Prozent auf 35 061,55 Zähler zu. Auf Wochensicht steht für den Index ein Gewinn von gut 1 Prozent zu Buche. Der S&P 500 stieg um 1,01 Prozent auf 4411,79 Zähler. Für den Nasdaq 100 ging es mit 1,15 Prozent auf 15 111,79 Zähler noch etwas weiter nach oben.
Für Furore sorgten die Aktien von Snap: Sie schossen um fast 24 Prozent auf den höchsten Stand seit dem Börsengang vor mehr als vier Jahren. Das Technologie- und Social-Media-Unternehmen hatte zuletzt mit neuen Angeboten vor allem viele junge neue Anhänger gefunden. Analyst Stephen Ju von der Bank Credit Suisse meinte, das Unternehmen stehe erst am Anfang eines zehnjährigen Aufwärtszyklus.
Auch der Kurznachrichtendienst Twitter hatte zuletzt erheblich von Anzeigenkunden profitiert. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 74 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Dollar. Für die Aktien ging es um gut drei Prozent nach oben. Analyst Doug Anmuth von der Investmentbank JPMorgan schrieb, nun zahle sich aus, dass das Management konsequent darauf gesetzt habe, die Angebote für die Nutzer auch in bare Münze zu verwandeln.
Angesichts der guten Nachrichten von Twitter und Snap legten auch die Kurse anderer Branchengrössen wie des Online-Fotodienstes Pinterest und Facebook kräftig zu. Facebook stiegen um 5,3 Prozent auf ein Rekordhoch. Hier rief Credit Suisse mit 480 Dollar das höchste Kursziel aus, das derzeit am Markt kursiert. Es räumt dem Kurs weiteres Aufwärtspotenzial von fast 30 Prozent ein.
Mit American Express und Honeywell veröffentlichten zwei Titel aus dem Dow Jones Index Quartalsberichte und Ausblicke. Diese kamen am Markt gut an, die Aktien von American Express stiegen um 1,3 Prozent und zogen auch die Papiere des Kontrahenten Visa um 2 Prozent mit nach oben. Niemals zuvor hatte American Express in einem Quartal so viele Neukunden für die Nobelkarte Platinum Card gewonnen.
Das Haar in der Suppe waren vor dem Wochenende die Nachrichten von Intel. Der Chip-Riese rechnet damit, dass sich die globale Halbleiter-Knappheit in den kommenden Monaten zuspitzt und bis 2023 dauern kann. An der Börse enttäuschte zudem die Umsatzprognose fürs laufende Jahr. Der Kurs rutschte am Ende des Dow um 5,3 Prozent ab.
Der Euro bewegte sich im späteren US-Devisenhandel kaum noch von der Stelle und wurde zuletzt mit 1,1771 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1767 (Donnerstag: 1,1775) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8498 (0,8493) Euro gekostet.
(SDA)