«Wir haben im ersten Halbjahr unseren Renditeanspruch für Mercedes-Benz Cars erreicht», stellte Daimler-Chef Dieter Zetsche am Donnerstag fest. «In allen anderen automobilen Geschäftsfeldern stehen wir kurz vor Erreichung unserer Renditeansprüche». Im Kerngeschäft mit Autos lag die operative Marge, der Anteil vom Gewinn am Umsatz, mit 10,5 Prozent erstmals seit vier Jahren über der Zielmarke von zehn Prozent.
Das erklärte Ziel von Daimler ist es, die Rivalen Audi und BMW auszustechen. Die beiden legen ihre Zahlen erst noch vor. Analysten rechnen bislang mit geringeren Margen. «Jetzt geht es darum, dieses Niveau nachhaltig zu sichern», sagte Zetsche.
Grund für Daimlers Gewinnentwicklung ist das Absatzplus und ein Sparprogramm, das in diesem Jahr seine volle Wirkung entfaltet. Allein im zweiten Jahresviertel verkaufte Daimler gut eine halbe Million Autos. Der Hersteller will seinen Absatzrekord von 2014 einstellen. Neue Modelle haben in den vergangenen Monaten geholfen.
Dabei geht Daimler für das laufenden Jahr inzwischen von einer schwächeren Autokonjunktur aus. Für den Gesamtmarkt erwarten die Stuttgarter nur noch ein Plus für den weltweiten Pkw-Markt von zwei Prozent - bislang waren es drei Prozent. China werde aber trotz des jüngsten Einbruchs an den Börsen nochmals deutlich zulegen.
«Auch in China hat Mercedes-Benz allen Grund zur Zuversicht», sagte Zetsche. Alle Prognosen gingen nach wie vor von Wachstum aus, wenn auch mit einer gewissen Abschwächung. Er sehe die Gefahr von Überkapazitäten unter normalen Entwicklungen deshalb nicht.
Daimlers Erlöse stiegen dank der starken Autoverkäufe im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent auf 37,5 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente Daimler mit 2,4 Milliarden Euro etwa acht Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) kletterte um 20 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Damit übertraf Daimler die Prognose der Analysten, die im Schnitt einen operativen Gewinn von gut 3,3 Milliarden Euro erwartet hatten.
Auch im Lastwagengeschäft, das etwa 17 Prozent seiner Umsätze ausmacht, konnte Daimler seine Profitabilität gegenüber dem Vorjahr steigern. Vor allem in den USA und Europa lief das Geschäft gut.