Der Trading Floor in Stamford (USA) war einst ein Prestigeobjekt der UBS. Kein Wunder, denn zu Höchstzeiten verwandelten über 5000 Trader das gigantische Grossraumbüro in einen Bienenstock.
Dieses Kapitel ist jetzt definitiv beendet: Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, hat die Schweizer Grossbank den Trading Floor aufgegeben.
Die Entwicklung hatte sich schon lange abgezeichnet. Letztes Jahr kursierten bereits Bilder vom halb leeren Raum im Netz. Der Platz wurde nicht mehr benötigt, die UBS stiess das Gebäude ab. Übernommen hat es die Finanzfirma CW Capital Asset Management – Hypothek inklusive.
Grösser als ein Fussballfeld
An der Börse gehandelt wird bei der UBS noch immer. Doch heute sitzen die UBS-Trader in günstigeren Büros in Vororten von New York. Zudem hat die Grossbank die Zahl der Trader verkleinert.
Gebaut wurde das Trader-Paradies 1998. Es war so beliebt, dass das Büro vier Jahre später auf insgesamt 9500 Quadratmeter vergrössert wurde. Damit war der Raum grösser als ein Fussballfeld und wurde sogar ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen.
In den boomenden Nullerjahren kauften die UBS-Trader hier Finanzprodukte, die auf zweitrangigen Hypotheken (Subprime) basierten. Die Papiere warfen ordentlich Zinsen ab und genossen beste Bonitäten der Rating-Agenturen – scheinbar ein todsicheres Geschäft. Doch vor zehn Jahren verwandelten sie sich innert Monaten in unverkäuflichen Schrott, weil der US-Immobilienmarkt kollabierte. Die Trader von Stamford brockten der UBS einen Verlust von weit über 50 Milliarden Dollar ein. (bam)