Rekord-Exodus beim Krisen-Konzern
Salt hat in der Schweiz heimlich 116 Stellen abgebaut

Seit aus Orange Salt wurde, baut der Konzern Stück für Stück Mitarbeiter ab. Dieses Jahr ist es besonders krass: Ende September arbeiteten 116 Personen weniger für Salt Schweiz als noch zu Beginn des Jahres.
Publiziert: 16.11.2017 um 18:33 Uhr
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Aktualisiert: 28.10.2018 um 13:39 Uhr
Sparen, sparen, sparen: Salt baut weiter Mitarbeiter ab.
Foto: Keystone
Konrad Staehelin/SDA

Heimlicher Mitarbeiterabbau bei Salt: BLICK hat ausgerechnet, dass seit Anfang Jahr 116 Mitarbeiter den Schweizer Ableger des Konzerns verlassen haben – das ist ein Siebtel der Belegschaft. Anfang Januar arbeiteten noch 804 Angestellte für Salt Schweiz, Ende September waren es nur noch 688.

Das ist ein trauriger Rekord. Denn so stark ist noch kein Abbau ausgefallen, seit die Firma im Besitz des französischen Unternehmers Xavier Niel ist.

Seit dessen Übernahme Anfang 2015 findet ein kontinuierlicher Jobabbau statt (BLICK berichtete). Ende 2014, als der Telekomkonzern noch Orange hiess, beschäftigte er 893 Angestellte.

Geheimniskrämerei

Die Zahlen stammen aus einem Quartalsbericht, aus dem die Nachrichtenagentur SDA zitiert, und vom Statistikportal Statista. Die Zahlen sind nicht öffentlich, weil Salt nur Anleger, nicht aber die Öffentlichkeit darüber informiert.

Auf Anfrage von BLICK sagt Salt, dass 60 der 116 Personen im neusten Quartalsbericht nicht mehr aufgeführt seien, weil sie für Salt Frankreich arbeiteten und nun anders berichtet werde. Die restlichen 56 Angestellten seien nicht aufgrund einer Reorganisation nicht mehr in der Firma. Es handle sich schlicht um natürliche Fluktuation.

Fest steht aber: Die Personen wurden nicht ersetzt.

Sparen auf dem Buckel der Belegschaft

Wichtigster Grund für den Jobabbau ist wohl, dass Kosten gespart werden müssen. Der Umsatz ist in den ersten neun Monaten um acht Prozent auf 771 Millionen Franken gesunken – ein katastrophaler Wert.

Für einen Teil des Rückgangs ist die Senkung der Durchleitungsgebühren im Handynetz verantwortlich. Zudem ging der durchschnittliche Monatsumsatz pro Abokunde spürbar zurück, was nur teilweise durch den Zugewinn von Abokunden wettgemacht werden konnte.

Immerhin: Durch die Lohneinsparungen von 6,6 Prozent legte der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) um 5,1 Prozent auf 340,6 Millionen Franken zu. 

Unter dem Strich stand allerdings ein Gewinneinbruch. Die Salt-Muttergesellschaft Matterhorn Telecom Holding fuhr in den ersten neun Monaten dieses Jahres noch einen Reingewinn von 52,2 Millionen Franken ein, rund 20 Millionen weniger als im Vorjahreszeitraum.

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