Reisewarnungen kennt man normalerweise nur von Krisengebieten. Jetzt gibt es eine für Davos GR. Wenn nämlich in Davos das World Economic Forum (WEF) stattfindet, werden die Sicherheitsvorkehrungen aufs Höchste verschärft, Personenkontrollen durchgeführt und viele Strassen gesperrt.
Diese erhöhten Sicherheitsmassnahmen veranlassten den deutschen Automobilclub ADAC nun dazu, eine Reisewarnung für Davos herauszugeben.
In der Meldung, die der ADAC kürzlich veröffentlicht hat, warnt der Automobilclub seine Mitglieder davor, während des WEF nach Davos zu reisen, wie die «Südostschweiz» schreibt.
Geduld und Nerven
Besucher bräuchten viel Geduld und Nerven. Staus, lange Wartezeiten und Strassensperrungen seien Hindernisse, die den Besuchern des Wintersportorts bevorstünden. Ebenso weist der ADAC in der Meldung auf die Terrorgefahr hin, die am WEF zunehmend erhöht sei.
Besser sei es also, so rät der ADAC, sich «unnötige Scherereien» zu ersparen und die «Sperrzone» Davos während des ganzen WEF zu meiden.
Tourismusbetreiber empört
Reto Branschi, Davoser Tourismusdirektor, ist empört über die Meldung des ADAC: «Es erweckt den falschen Eindruck, dass Davos während des WEF de facto gesperrt sei.»
Wer Davos während des WEF kenne, wisse natürlich, dass es bei der Anreise zu Behinderungen kommen könne, sagt Branschi zur «Südostschweiz» weiter.
Auch Anita Senti, Mediensprecherin der Kantonspolizei Graubünden, beschwichtigt die Aussagen des ADAC: «Davos ist während des WEF keine Sperrzone oder Festung, man kann sich mit Ausnahme einiger Sicherheitszonen frei bewegen und Wintersport betreiben.»
Polizei will speditiv arbeiten
Selbstverständlich würden die Personenkontrollen den Verkehr ein wenig verlangsamen, doch die Polizei sei bemüht, speditiv zu arbeiten. Dass der Verkehr auf den Strassen etwas langsamer ist, hat aber auch Vorteile, sagen die Touristiker. Während des WEF seien die Davoser Skipisten nämlich nicht zu stark befahren, was vor allem bei Touristen aus Deutschland als Geheimtipp gelte.