Reich für die Insel
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Millionäre suchen Einsamkeit:Reich für die Insel

Reich für die Insel
Wohlhabende jetten wegen Corona auf einsame Miet-Inseln

Aus Angst vor Covid-19 fliehen Ultrareiche in luxuriöse Bunker, Privatkliniken und auf abgelegene Privatinseln. Darunter auch Schweizer.
Publiziert: 04.04.2020 um 23:48 Uhr
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Aktualisiert: 25.06.2020 um 17:12 Uhr
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Beim Online-Marktplatz Private Islands Inc. melden sich 50 Prozent mehr Interessenten als üblich.
Foto: gladdenprivateisland.com
Camille Kündig

Es kann jeden treffen: Das Coronavirus macht keinen Unterschied zwischen Arm und Reich. Die Notmassnahmen des Bundesrates auch nicht. Doch während die meisten jetzt zu Hause festsitzen, zieht es Ultrareiche auf einsame Inseln. «Bei uns melden sich 50 Prozent mehr Interessenten als üblich – auch Schweizer», sagt Sabah Memon vom Online-Marktplatz Private Islands Inc.

Die Kunden greifen für ihre Luxus-Quarantäne tief ins Portemonnaie. Auf dem All-inclusive-Inselchen Gladden Island vor der Küste von Belize, Zentralamerika, wohnt man für 80'000 Dollar pro Monat – das geht ins Geld. Memon: «Vor Corona vermieteten wir für ein bis zwei Wochen. Wegen des Virus wollen sich die Leute jetzt mehrere Monate zurückziehen.»

Privatjet-Industrie boomt

Doch wie kommt man auf die abgelegene Trauminsel, wenn der Luftverkehr praktisch stillsteht? Privatjet-Firmen verzeichnen seit Beginn der Corona-Krise ein saftiges Plus bei Anfragen und Buchungen. Der europäische Marktführer GlobeAir meldet 27 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders gefragt seien Flüge von und nach London und Paris, so eine Sprecherin. Weitere beliebte Abflughäfen liegen an der Côte d’Azur – und in der Schweiz!

Viele Neukunden seien gewöhnlich per Business-Class unterwegs, wollten aber jetzt kein Ansteckungsrisiko eingehen. Andere kämen, weil der entsprechende Linienflug gestrichen wurde. Marco Reichardt von Avito Aviation erzählt: «Letzten Dienstag landete ein Schweizer Geschäftsmann mit der einzigen Verbindung von Kamerun nach Europa in Paris. Da es keine Linienverbindung von Paris in die Schweiz gab, haben wir einen Jet zum Weiterflug organisiert.» Auch ein Trip im Privatjet hat seinen Preis: Von Genf nach Paris zum Beispiel kostet er rund 4400 Franken.

Ab in den Bunker

Um das Ziel zu erreichen, braucht es nebst dem nötigen Kleingeld den richtigen Pass. Viele Länder haben strenge Einreisesperren verhängt – auch Superreichen können sich also nicht mehr jeden Wunsch erfüllen. Selbst-Verbarrikadierung allerdings geht immer. Das Online-Magazin «Moscow Times» meldet, dass Russlands Oligarchen in ihren Villen nun Beatmungsgeräte horten. Stückpreis: rund 25'000 Franken.

Gefragt sind auch Schutzräume. Die US-Firma Rising S verschickt Bausatz-Bunker in die ganze Welt. Die Mini-Ausführung gibts schon für 40'000 Dollar. Wer ein Modell mit Pool wünscht, zahlt rund acht Millionen. Seit der Coronakrise kommt Geschäftsführer Gary Lynch kaum noch nach. «Wir erhalten Aufträge wie nie zuvor, darunter auch einzelne aus der Schweiz», sagt er zu SonntagsBlick. International seien kleine Modelle gefragt. «Damit die Lieferkosten nicht ins Unendliche steigen», so Lynch.

«First Class»-Selbstisolation

Wer keinen bombensicheren Container im Garten versenken möchte, dem bleibt die «First Class»-Isolation. Seit letzter Woche gibt es hierzulande Quarantäne-Luxusresidenzen. In der Calda Clinic etwa liessen sich bis anhin psychisch Kranke aus aller Welt behandeln – für 350'000 Franken im Monat. Seit der Einreisesperre stehen die Luxussuiten in Zollikon leer.

Deshalb bietet die Klinik nun eine Corona-Isolation mit «garantierter permanenter Oberflächendesinfektion», Privatkoch und fachärztliche 24-Stunden-Betreuung. Bei Symptomen wird ein Test in die Suite geliefert. Kostenpunkt für die 14-tägige Quarantäne: je nach Zusatzleistung zwischen 30'000 und 50'000 Franken. Erste Anfragen sind bereits eingegangen.

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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Habe ich das Coronavirus oder nur die Grippe?

Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.

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Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
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