Auf ihm ruhen die Hoffnungen der gebeutelten Schweizer Tourismusbranche. Gesundheitsminister Alain Berset (48) flog gestern ins bündnerische Cazis, wo er versprach, spätestens Ende Mai werde entschieden, wie es mit dem Inlandtourismus weitergehe. «Wenn wir die Massnahmen strikt weiter einhalten und das Virus eindämmen, können wir am 8. Juni vielleicht schon sehr viel öffnen.»
Zwar sind die Bergbahnen nach wie vor in der Schwebe, wann sie den Betrieb wieder aufnehmen dürfen. Aber ihnen ist klar: Weil die gewichtigen Auslandtouristen wegfallen, müssen sie sich ins Zeug legen, um Schweizer Gäste zu gewinnen. «Um den Schweizer Markt anzukurbeln, wird es für alle unsere Ausflugsberge verschiedene Promotionen geben», sagt Kathrin Naegeli von den Jungfraubahnen. Und betont: «Der Preis wird noch entscheidender werden.» Allerdings macht sie sich keine Illusionen: «Der Ausfall der internationalen Gäste kann nicht mit Schweizer Gästen kompensiert werden.»
Schweizer satteln auf Schweizferien um
Auch die Titlis-Bergbahnen leben im Sommer stark von den Auslandtouristen. Grosse Aktionen, um Schweizer Gäste anzuziehen, könne die Bahn erst lancieren, wenn Berset grünes Licht zum Start gebe, sagt Titlis-Vize-Chef Peter Reinle. Aber: Bereits geplant sei für Gäste aus dem Inland erstmals eine Familienjahreskarte, die jetzt wegen der Corona-Situation vorgezogen schon ab Juli gültig sei bis September 2021.
Auch Pläne für genügend Abstand haben die Titlis-Bahnen bereit. So sollen die 8er-Gondeln nur mit Personen, die sowieso zusammen reisen, gefüllt werden. «Eine Familie oder ein Paar oder eine einzelne Person könnten also eine Gondel für sich haben», sagt Reinle.
Müssen die Bergbahnen sich in Geduld üben, können Schweizer Hotels und Übernachtungsanbieter mit steigender Nachfrage aus dem Inland rechnen. Denn viele Schweizer haben die Auslandferien storniert und suchen Erholung in der Nähe. Nachdem der Bundesrat letzten Donnerstag die ersten Lockerungen bekannt gab, ging bei der Ferienhaus- und Ferienwohnungsplattform E-Domizil die Post ab. «Wir verzeichnen seit Donnerstagabend fürs Reiseland Schweiz einen massiven Zuwachs an Buchungen, welche allesamt ausnahmslos von Schweizern oder von in der Schweiz wohnhaften Personen getätigt werden», schreibt E-Domizil BLICK.
Versuchung von Preisdumping
Auch Kuoni Schweiz geht davon aus, dass das Ferienland Schweiz für die Schweizer in diesem Jahr eine hohe Priorität geniessen wird. Noch werde wenig gebucht, sagt ein Sprecher. Aber sobald mehr Klarheit herrsche über das Ende des Lockdowns, werden die Menschen Vertrauen fassen und buchen. «Wir sind für einen kurzfristig einsetzenden Boom für den Sommer/Herbst gewappnet», so Kuoni Schweiz.
Steigen die Schweizer Hotelpreise bald in den Himmel? Der Präsident von Hotelleriesuisse, Andreas Züllig (61), rechnet nicht mit Preiserhöhungen bei den Hotels. Im Gegenteil: «Wir befürchten eher eine Rabattschlacht und haben auch schon erste Anzeichen von Dumpingpreisen.» In Regionen, wo er Anteil der Auslandgäste mehr als die Hälfte der Übernachtungen ausmachten, bestehe die Versuchung, die Schweizer Gäste mit günstigen Angeboten anzulocken. Doch das könnten sich viele Hotels aufgrund der aufgelaufenen und laufenden Kosten nicht leisten. «Ich rate den Hotels davon ab, die Sommersaison mit Rabatten zu starten», betont Züllig.
Normalisierung erst 2022
Sehr nüchtern zeigt sich der Chef von Schweiz Tourismus, Martin Nydegger (49). Selbst wenn Einheimische jetzt mit dem Buchen für die Sommerferien beginnen würden, wäre die Schweiz im Sommer garantiert nicht ausgebucht. «Es hat auf jeden Fall genügend Platz für alle Schweizer Ferienhungrigen», so Nydegger.
Schweizer Gäste seien 2019 für rund 45 Prozent aller Hotellogiernächte verantwortlich gewesen. «Sogar wenn in diesem Jahr doppelt so viele Schweizerinnen und Schweizer in ihrer Heimat Ferien machen würden, könnten sie die fehlenden Gäste aus dem Ausland noch nicht ersetzen», führt Nydegger aus. Die Schweiz brauche im Lauf des zweiten Halbjahrs daher dringend auch wieder Gäste aus Europa.
Wie verheerend die Tourismusbranche getroffen wurde, machte gestern auch Erik Jakob, Leiter der Direktion für Standortförderung im Staatssekretariat für Wirtschaft, deutlich. Der Nachfragerückgang betrage bisher 80 bis 95 Prozent. Bei den Hotels, die offen haben dürfen, gebe es eine Stornierungswelle. Neue Buchungen blieben aus. Fürs laufende Jahr rechnet Jakob im Schweizer Tourismus mit einem Umsatzrückgang von 25 bis 35 Prozent – nur wenn es nicht zu Rückschlägen komme. Mit einer Normalisierung, vor allem bei den Auslandtouristen, rechnet Jakob erst 2022. Die Schweizer werden noch etwas länger unter sich sein.
Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:
Hygienemassnahmen
- Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
- Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
- Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.
Kontakt minimieren
- Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
- Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
- 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
- Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
-
Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.
Informiert bleiben
- An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:
Hygienemassnahmen
- Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
- Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
- Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.
Kontakt minimieren
- Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
- Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
- 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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