Die Schweizerische Nationalbank (SNB) kündigte heute an, zwar die aktuelle Geldpolitk weiter beibehalten zu wollen, um den Franken unattraktiver zu machen und zu schwächen. Dabei hülfe die Differenz zwischen dem Einlagezins, den andere Nationalbanken gewährten, und dem Negativzins, den die SNB Geldhäuser auf Einlagen ab 10 Millionen Franken abknüpft.
Dass die SNB aber keine weiteren Massnahmen ergreife, während sie eine Überbewertung des Franken beklage, findet Jonathan Ferro von der Finanz-Medienunternehmung Bloomberg problematisch. Der Trend stehe gegen die SNB. Was ihre verbale Lenkung und Intervention angehe, habe die SNB «keine Glaubwürdigkeit mehr am Markt.»
Einige seien der Meinung, sagte Ferro, dass die SNB die Möglichkeit verpasst habe, um die Negativzinsen weiter ins Minus zu drücken und so den Franken zu schwächen.
Ganz anders äussert sich Daniel Hügli. Führte die SNB wieder eine Kursuntergrenze ein, «wäre es mit ihrer Glaubwürdigkeit an den Märkten geschehen», findet der Chefredaktor von cash.ch.
Laut der Credit Suisse verlasse sich SNB-Chef Thomas Jordan zu sehr auf die Konjunktur-Prognose für ein 1,5-prozentiges Wachstum im nächsten Jahr. Dies sei zu optimistisch. «Die SNB hat eine Gelegenheit verpasst, mit einer Senkung des Einlagensatzes ihre Entschlossenheit zur Schwächung des Franken zu demonstrieren», sagte Maxime Botteron, Analyst bei Credit Suisse gegenüber Bloomberg.
Aus der Immobilien-Industrie sind auch Laute der Enttäuschung zu vernehmen: