Ein kleiner Eintrag im Markenregister zeigt, dass Coop in der Schweiz gegen Coca-Cola in den Kampf ziehen will. Der Hintergrund: Coca-Cola hat in der Schweiz neue, kleinere Flaschengrössen (0,45 Liter) eingeführt, die Preise aber nicht reduziert (BLICK berichtete).
Das passt Detailhändlern überhaupt nicht. Trotz intensiver Verhandlungen beharrt Coca-Cola aber auf den bisherigen Preisen. Automatenbetreiberin Selecta hat deswegen einen Teil des Getränkesortiments aus den rund 8000 Automaten verbannt.
In zwei Sorten und 0,5-Liter-Flasche
Während andere Anbieter die Faust im Sack machen und die kleinen Cola-Flaschen zähneknirschend anbieten oder sich auf dem Graumarkt eindecken, geht Coop nun einen anderen Weg – und bringt eine eigene Cola auf den Markt: die Happy Cola. Der Markenschutz ist bereits beantragt.
Das Getränk wird in den Sorten «classic» und «zero» in die Regale kommen. Und zwar in 0,5-Liter-Flaschen. Coop schrumpft seine Cola-Flaschen also nicht. Auffallend ist das Retro-Design der Flasche.
Hergestellt wird Happy Cola von einem kleinen Schweizer Produzenten, wie Coop auf Anfrage sagt. Der Preis: 1.20 Franken pro Flasche. Zum Vergleich: Die normale Coca-Cola in der 0,45-Liter-Flasche gibts bei Coop für 1.35 Franken.
Coca-Cola Schweiz wollte sich auf Anfrage nicht zur neuen Konkurrenz aus dem Hause Coop äussern.
Ab Ende April in den Läden
Coop meint es ernst mit Happy Cola. Das zeigt der sportliche Zeitplan. Ab Ende April werden die Flaschen in den ersten Läden erhältlich sein. Ab Mitte Mai dann in allen Supermärkten, Coop Restaurants und auch beim Grosshändler Transgourmet.
Offen bleibt, wie die Kunden reagieren. Ob ihnen die neue Cola schmeckt? Am Preis jedenfalls wirds kaum liegen, wenn Happy Cola floppt.
Gibts Probleme mit dem Namen?
Coop ist nicht die einzige Firma, die den Namen «Happy Cola» benutzt. Haribo verwendet ihn bei den legendären Cola-Fläschen aus Fruchtgummi. Bekommt Coop deshalb nun Ärger mit den Anwälten von Haribo? «Zu markenrechtlichen Angelegenheiten äussern wir uns grundsätzlich nicht», sagt ein Sprecher von Haribo zu BLICK.
Bei Coop wähnt man sich auf der sicheren Seite. «Wir haben verschiedene Namen geprüft und Happy Cola hat einfach am besten gepasst. Natürlich haben wir vorher abgeklärt, ob der Name verwendet werden darf und gemäss unseren Abklärungen spricht nichts dagegen», sagt eine Sprecherin. Mit Haribo habe man diesbezüglich keinen Kontakt gehabt.