Die Hilfsorganisation Oxfam veröffentlichte im Bericht «Steuerkämpfe» eine Liste von 15 Ländern, die Unternehmen helfen, Steuern zu umgehen. Den ersten Platz auf der Liste belegt Bermuda, gefolgt von den Cayman-Inseln, den Niederlanden, der Schweiz und Singapur.
Auf den weiteren Plätzen liegen Irland, Luxemburg, Curaçao, Hongkong, Zypern die Bahamas, Jersey, Barbados, Mauritius und die Britischen Jungferninseln.
Einnahmen von mindestens 100 Milliarden
Diese Länder würden arme Staaten jährlich um Einnahmen von mindestens 100 Milliarden Dollar bringen. Das wäre laut Oxfam genug, um den 124 Millionen Mädchen und Jungen, die nicht zur Schule gingen, Bildung zu bieten, und jedes Jahr den Tod von sechs Millionen Kindern durch medizinische Versorgung zu verhindern.
Die Organisation mit Sitz im britischen Oxford forderte von den führenden Industrie- und Schwellenländern (G20) schärfere Massnahmen gegen Steuervermeidung. «Steueroasen stehen im Zentrum eines ruinösen Steuerwettlaufs. Sie müssen dringend trockengelegt werden», sagt Tobias Hauschild von der Hilfsorganisation. «90 Prozent der 200 weltgrössten Konzerne haben Ableger in Steueroasen.»
Kriterien für die Oxfam-Rangliste waren nach eigenen Angaben unter anderem extrem niedrige oder keine Unternehmenssteuersätze und die Gewährung unverhältnismässiger Steueranreize. (SDA/uro)