Seit der vorletzten Wintersaison kann man sein Ski-Ticket in einigen Schweizer Skigebieten auf die Swisspass-Karte laden. Doch das Verhältnis zwischen rotem Kärtli und weissen Tourismus-Destinationen ist nicht unbelastet.
Bereits Anfang 2016 berichtete SRF, dass viele Skigebiete den Swisspass nicht akzeptierten oder sogar Zusatzgebühren verlangten. Nun kritisieren Innerschweizer Skigebiete den Swisspass gegenüber der «Luzerner Zeitung».
Abgelaufene Skileistungen vom Swisspass gelöscht
Am Hoch-Ybrig kann man keine Tickets mehr auf den Swisspass laden. Der Grund: Es sei oftmals unmöglich, Tickets auf den Swisspass zu laden, wenn der Datenträger des Swisspass voll sei und alte Daten nicht gelöscht werden könnten, heisst es vom Schwyzer Skigebiet.
SBB-Sprecher Christian Ginsig kontert den Vorwurf gegenüber BLICK. Wie alle Skidatenträger habe auch der Swisspass einen beschränkten Speicherplatz. Ausserdem würden abgelaufene Skileistungen der Vorsaison automatisch gelöscht, wenn man das Ski-Ticket online bestelle, auf den Swisspass geladen habe und dann das Drehkreuz passiere.
Engelberg-Titlis empfiehlt eigene Karten
Doch gerade am Drehkreuz soll es in anderen Gebieten zu Problemen kommen. Die Bergbahnen Sörenberg LU beschweren sich, dass die Tageskarte von den Geräten im Skigebiet oft nicht erkannt werde, wenn ein Kunde diese online gekauft und auf den Swisspass geladen habe. Vor allem in den vergangenen Tagen seien diese Probleme aufgetreten. «Das bedeutet für uns einen Mehraufwand und muss von den SBB verbessert werden.»
In Engelberg OW dauert es offenbar auch länger, bis die Geräte den Swisspass lesen könnten, wie Marketingleiter Peter Reinle gegenüber der «Luzerner Zeitung» erklärt. Man müsse die rote Karte eine Sekunde lang ruhig an den Leser halten, was unpraktisch sei. «Mit unseren Karten funktioniert das Drehkreuz besser.» Das Skigebiet Engelberg-Titlis empfiehlt daher seine eigenen Karten.
«Leichte Verzögerung bei Ersteintritten»
Auf diese Probleme angesprochen, erklärt SBB-Sprecher Christian Ginsig zu BLICK, es seien vereinzelte Fälle bekannt, bei welchen die Leistung nicht korrekt ans Drehkreuz übermittelt worden sei. Er erklärt aber: «Wir haben festgestellt, dass es beim Ersteintritt in ein Skigebiet zu einer leichten Verzögerung im Sekundenbereich führen kann.»
Die Problematik, dass Swisspässe wegen Kälte zerbrechlich werden, gab es auch in dieser Saison. Seit November betraf das laut SBB-Sprecher Ginsig zehn Stück. «Bei 3,12 Millionen im Umlauf stehenden Swisspass-Karten entspricht dies 0,00032 Prozent aller Karten», relativiert Ginsig die Zahl. Im Januar hatte das St. Galler Skigebiet Flumserberg Gäste wegen zerbrechlicher Swisspässe gebeten, diese nicht für Ski-Billette zu nutzen. (grv)