Am 10. Mai 2019 hätte ein Spezialflug mit einem Edelweiss-Airbus in Richtung Arktis starten sollen. 16 Stunden lang wären die Passagiere über Norwegen, Spitzbergen und das Nordpolarmeer geflogen. Der Spezialreiseveranstalter Air Events hatte den Airbus für den Trip gemietet.
Doch nun bleibt der Flieger am Boden. Der Organisator hat die Reise diese Woche abgesagt, wie das Portal «Aerotelegraph» schreibt. Die Begründung: zu wenige Teilnehmer. Air Events zeigt sich überrascht, dass die Reise nicht mehr Anklang findet, schliesslich hätten sie bereits zehn Nordpolflüge erfolgreich durchgeführt, allerdings ab Düsseldorf (D) und Berlin.
«Angebot ist ein No-Go»
Vielleicht sei die Klimadebatte der Grund für die mangelnden Anmeldungen, spekuliert das Unternehmen in seinem E-Mail an die Kunden. Und tatsächlich: der Arktisflug hatte bei Experten und Klimaforschern für Wirbel gesorgt. (BLICK berichtete).
«Es ist unnötig und widerspricht der aktuell herrschenden Debatte rund um die Umweltschäden, welche die boomende Aviatikbranche verursacht», sagte Florian Brunner von der Schweizerischen Energie-Stiftung zur «Schweiz am Wochenende».
Auch Georg Klingler von Greenpeace wetterte: «Das Angebot ist ein No-Go.» Statt solche Flüge anzubieten, sollten Airlines sich lieber auf einen effizienten Kerosineinsatz konzentrieren. Den Gletscherschwund könne man auch in der Schweiz beobachten, in die Arktis müsse man dafür nicht reisen.
Fast 9000 Franken für besten Platz
Als Vermieter des Airbus geriet auch Edelweiss als Klimasünder unter Verdacht. Doch die Fluggesellschaft wehrte sich: Man sei nicht Initiantin der Reise.
Die angemeldeten Teilnehmer sparen mit der Absage jetzt einen ziemlichen Batzen. Ein Deluxe-Fensterplatz hätte 7777 Euro gekostet, umgerechnet rund 8700 Franken. Für einen Economy-Mittelsitz hätten die Passagiere etwa 560 Franken zahlen müssen.
Wer nicht auf die Flug-Expedition verzichten will, kann nach Deutschland ausweichen. Dort bietet Air Events die gleiche Reise ab Köln-Bonn ab. Reisedatum ist der 30. März 2019. Der Flug mit Partner Germania kostet bis zu 1460 Franken. (jfr)