Die Arbeitskräfte an den Passagierkontrollen hatten nach dem Aufruf ihrer Gewerkschaft Verdi die Arbeit niedergelegt. Lediglich für Transitpassagiere wurde ein Notdienst aufrechterhalten, wie die Gewerkschaft mitteilte. Starke Auswirkungen gab es auch am Flughafen in Hamburg.
Dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport zufolge wurden 130 von 818 für den Tag geplanten Flügen annulliert. In den Terminals sei es ruhig geblieben, weil die meisten Fluggäste nach den entsprechenden Warnungen gar nicht angereist seien, sagte eine Unternehmenssprecherin. Ursprünglich waren für Dienstag rund 71'000 Passagiere in Frankfurt erwartet worden.
Bereits am Montag waren acht Flughäfen bestreikt worden. In München galt der Aufruf an beiden Tagen nur für die Kontrolleure von Fracht und Personal. Am Dienstag waren neben Frankfurt und München auch Hamburg, Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden betroffen. In der Hansestadt fielen nach Flughafenangaben alle 87 geplanten Abflüge am Dienstag aus.
Die Warnstreiks sind Teil des Tarifkonflikts zwischen Verdi und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen. Die Gewerkschaft verhandelt mit dem Arbeitgeberverband über einen neuen Tarifvertrag für bundesweit rund 25'000 Sicherheitskräfte. Drei Verhandlungsrunden waren bisher ohne Ergebnis geblieben.
Die Tarifpartner wollen sich am Mittwoch und Donnerstag zu weiteren Verhandlungen treffen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Erhöhung des Stundenlohns um mindestens einen Euro pro Stunde sowie die Angleichung regionaler Löhne.
Der indirekt betroffene Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften kritisierte die Verdi-Aktionen scharf. Es handele sich nicht mehr um Warnstreiks, erklärte Geschäftsführer Michael Engel. «Vielmehr versucht Verdi, überzogene und völlig unsolidarische Forderungen auf Kosten der Passagiere und zulasten der besonders krisengebeutelten Luftverkehrsbranche durchzusetzen. Diese Streiks sabotieren die weitere Erholung des Luftverkehrs.»
(SDA)