Transporte mit gefährlichen Gütern hätten in den letzten Jahren stark zugenommen, teilte die Alpen-Initiative am Samstag mit. Heute seien es bereits über 10'000. Und die meisten davon gingen auf das Konto der chemischen Industrie im Wallis und in der Region Genfersee.
Der Simplon sei dabei der einzige Alpenübergang der Schweiz, auf dem diese Güter auf der Strasse transportiert werden dürften. Diese Transporte seien jedoch «eine tickende Zeitbombe für Anwohnerinnen und Anwohner sowie für die Umwelt». Der Unfall eines Aceton-Lastwagens im Jahr 2015 habe aufgezeigt, welchen Gefahren die Bevölkerung ausgesetzt sei.
Die Aktivisten zeichneten deshalb ein riesiges Verbotsschild mit der Aufschrift «Stop Toxique» (Stopp Gefahrgut) in den Schnee. Gefährliche Güter gehörten auf die Schiene.
Ein Verlad mit dem Zug wäre dabei problemlos möglich. Der Simplon-Bahntunnel stehe als Alternative zur Verfügung. Umschlaganlagen seien in Visp, Monthey und auf italienischer Seite bereits vorhanden.
Der Bundesrat habe im Verlagerungsbericht 2017 versprochen, ein Verbot von Gefahrguttransporten zu prüfen. Doch bisher sitze er die Situation nur aus und hoffe auf freiwillige Massnahmen der Industrieunternehmen.
Dieses Zuwarten sei unverantwortlich, finden die Initianten. Der Bundesrat müsse «unverzüglich» eine Risikoanalyse durchführen und ein Verbot für Gefahrguttransporte erlassen.