«NZZ am Sonntag»:
Nach dem Volksnein zur Unternehmenssteuerreform III hat der staatliche französische Standortförderer «Business France» umgehend reagiert und in der Westschweiz intensiv um Unternehmen geworben, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Nur einen Tag nach der Abstimmung hätten zahlreiche Firmen eine Mail von «Business France» erhalten. «Frankreich offeriert forschenden Unternehmen die attraktivste steuerliche Behandlung innerhalb der EU», heisst es darin etwa. Laut dem Waadtländer Finanzminister Pascal Broulis kommt der Druck auf den Firmenstandort Schweiz auch aus den USA, aus Luxemburg, den Niederlanden und Belgien.
«NZZ am Sonntag» / «Schweiz am Sonntag»:
Der Präsident des Industrieverbandes Swissmem, Hans Hess, sieht nach dem Nein zur Unternehmenssteuerreform III keinen Anlass für einen personellen Wechsel beim Wirtschaftsdachverband Economiesuisse. Den Appell von SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner gegen die Economiesuisse-Spitze bezeichnet er gegenüber der «Schweiz am Sonntag» als «schlechter Stil». Man müsse sich vielmehr fragen, ob die Vorlage wirklich mehrheitsfähig gewesen sei, sagte Hess in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Wichtig sei es nun, den Dialog zu suchen und die Vorlage besser auszutarieren und zu erklären. Einer Kapitalgewinnsteuer in einer neuen Vorlage erteilt Hess eine Absage.
«Schweiz am Sonntag»:
Die Gruppe von Unternehmern um SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner, die im Zuge der Ablehnung der Unternehmenssteuerreform III den Wechsel an der Spitze des Wirtschaftsdachverband Economiesuisse fordert, ist auf neun Personen angewachsen. Laut der «Schweiz am Sonntag» tagten die Beteiligten am Donnerstag im Tessin. Dabei wurde offenbar über Organisation und inhaltliche Ausrichtung des Verbands, dem die Unternehmer angehören, diskutiert. Der Club plädiere dafür, die Fusion aus dem Jahr 2000 rückgängig zu machen und «Economiesuisse wieder in eine Wirtschaftsförderung und einen Vorort» aufzuteilen.
«SonntagsZeitung» / «Le Matin Dimanche»:
Die Kohäsions-Milliarde, welche die Schweiz an die EU überweist, sorgt im Bundesrat offenbar für Uneinigkeit. Aussenminister Didier Burkhalter wollte die 1,3 Milliarden Franken ohne Bedingungen auszahlen, wie die «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche» berichten. Zustimmung habe er von seinem Parteikollegen, Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann erhalten, der befürchtet, Hilfsorganisationen müssten schliessen, wenn das Geld nicht schnell genug überwiesen werde. Doch nach Intervention von Bundespräsidentin Doris Leuthard entschied die Regierung schliesslich, das Dossier einzufrieren. Die Mehrheit will mit Brüssel Gegengeschäfte aushandeln, insbesondere um bessere Rahmenbedingungen zu erhalten.
«Zentralschweiz am Sonntag» / «Ostschweiz am Sonntag»:
Zwei Drittel der Mitarbeiter des Bundes erhalten zu ihrem Lohn einen Ortszuschlag der höchsten Stufe, über 5507 Franken jährlich. Das zeigt ein Expertenbericht im Auftrag des Eidgenössischen Personalamts, aus dem die «Zentralschweiz am Sonntag» und die Ostschweiz am Sonntag« zitieren. Den höchsten Zuschlag gibt es in Bern, Zürich, Basel, Lausanne und Genf, Staatsdiener in Luzern und St. Gallen erhalten knapp 3400 Franken. Drei Prozent der Bundesangestellten erhalten keinen Ortszuschlag - solche in Dörfern wie Felben TG oder Ennetmoos NW. Laut der Studie sind das Ziel und die Prinzipien der Berechnung der Höhe dieses Ortszuschlags aber unklar. Unter anderem beruht er auf alten Annahmen, die vor 1989 getroffen wurden. Der Zuschlag kostet jährlich 140 Millionen Franken. Der Bundesrat will ihn nun mit einer Anpassung des Lohnsystems ersetzen.
»Schweiz am Sonntag«:
Hiobsbotschaft für Stadler Rail: Der Zughersteller aus Bussnang TG hatte im vergangenen August vermeldet, einen Auftrag für Doppelstock-Züge in Kalifornien im Umfang von 551 Millionen Dollar erhalten zu haben. Laut der »Schweiz am Sonntag« hat das US-Transportdepartement (DOT) vergangene Woche vereinbarte Subventionen in der Höhe von 647 Millionen Dollar für das Projekt blockiert. Eine Zusage der bundesstaatlichen Mittel aus dem Budget des DOT stehe bisher aus. »Sie war für Anfang März in Aussicht gestellt, verzögert sich nun aber aufgrund des Regierungswechsels und der damit einhergehenden Neubesetzung der Spitzenpositionen im DOT«, wird Stadler zitiert. Alle Projekttätigkeiten im Auftrag des Kunden würden weitergeführt.
»NZZ am Sonntag«:
Die Eizellenspende ist in fast allen Ländern Europas erlaubt, in der Schweiz ist sie aber verboten. Jährlich reisen deshalb zwischen 250 und 500 Schweizerinnen ins Ausland, um sich behandeln zu lassen, wie die »NZZ am Sonntag« berichtet. Laut einer Umfrage, aus der die Zeitung zitiert, befürworten 61 Prozent der Schweizer Bevölkerung die Zulassung. Nur 18 Prozent lehnen sie ab. Kritiker sehen dagegen darin einen weiteren Schritt in Richtung einer Industrialisierung der menschlichen Reproduktion. BDP-Nationalrätin Rosmarie Quadranti wird kommende Woche eine Motion einreichen, die den Bundesrat beauftragt, die Eizellenspende zu ermöglichen.
»Zentralschweiz am Sonntag«:
In der Schweiz sind derzeit so viele Banknoten im Umlauf wie noch nie. Ende 2016 waren 57 Millionen Zweihunderternoten im Umlauf. Das waren 9,6 Prozent mehr als im Vorjahr, wie die »Zentralschweiz am Sonntag« unter Berufung auf eine Statistik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) berichtet. Die Zahl der Tausendernoten dagegen erhöhte sich im gleichen Zeitraum bloss um 6,7 Prozent auf einen Höchststand von 48,3 Milliarden Franken.
»Schweiz am Sonntag«:
Die Kosten pro Student an den universitären Hochschulen sind in den meisten Fachbereichen gesunken. Das berichtet die »Schweiz am Sonntag« mit Verweis auf Zahlen des Bundesamts für Statistik. So kostete im Jahr 2015 ein durchschnittlicher Student der Zahnmedizin im Bachelor- und Masterstudium knapp 22'000 Franken. Im Jahr 2007 waren es 41'000 Franken. Das Studium der exakten Wissenschaften sei im selben Zeitraum 28 Prozent billiger geworden, bei den Maschinen- und Elektroingenieurwissenschaften resultierte ein Minus von 26 Prozent. Einzelne Studiengänge sind dagegen teurer geworden - etwa die Veterinärmedizin oder die Sprach- und Literaturwissenschaften. Verglichen wurde der »Kostenindikator I", bei dem die Kosten der Grundbildung durch die Anzahl der Studierenden geteilt wird. (SDA)
Wir leben immer länger – und bekommen immer länger eine Rente. Um die zu bezahlen, reicht die aktuelle Finanzierung der Altersvorsorge nicht mehr aus. 2013 hat die AHV erstmals mit einem Defizit abgeschlossen. Auch die Pensionskassen sind unter Druck, weil auf dem Kapitalmarkt, wo die Beiträge der Versicherten angelegt werden, nicht genug Rendite zu holen ist. Darum ist es nötig, die Altersvorsorge zu reformieren. Das soll mit drei Massnahmen geschehen: mit der Anhebung des Frauenrentenalters auf 65, einer Erhöhung der Mehrwertsteuer und einer Senkung des Umwandlungssatzes. Dieser bestimmt, wie viel Rente man jährlich aus dem angesparten Geld in der zweiten Säule bekommt. Derzeit liegt er bei 6,8 Prozent. Ein Pensionskassenguthaben von 100'000 Franken ergibt damit eine Rente von 6800 Franken pro Jahr. Die geplante Senkung auf sechs Prozent bedeutet, dass die Renten aus der zweiten Säule um zwölf Prozent sinken. Der Ständerat schlägt vor, im Gegenzug die AHV-Renten um 70 Franken pro Monat zu erhöhen. Der Nationalrat hat sich gegen diesen AHV-Zustupf bisher gesperrt.
Im zähen Ringen zwischen Ständerat und Nationalrat sieht es aktuell so aus, als würde sich der Ständerat durchsetzen.
Wir leben immer länger – und bekommen immer länger eine Rente. Um die zu bezahlen, reicht die aktuelle Finanzierung der Altersvorsorge nicht mehr aus. 2013 hat die AHV erstmals mit einem Defizit abgeschlossen. Auch die Pensionskassen sind unter Druck, weil auf dem Kapitalmarkt, wo die Beiträge der Versicherten angelegt werden, nicht genug Rendite zu holen ist. Darum ist es nötig, die Altersvorsorge zu reformieren. Das soll mit drei Massnahmen geschehen: mit der Anhebung des Frauenrentenalters auf 65, einer Erhöhung der Mehrwertsteuer und einer Senkung des Umwandlungssatzes. Dieser bestimmt, wie viel Rente man jährlich aus dem angesparten Geld in der zweiten Säule bekommt. Derzeit liegt er bei 6,8 Prozent. Ein Pensionskassenguthaben von 100'000 Franken ergibt damit eine Rente von 6800 Franken pro Jahr. Die geplante Senkung auf sechs Prozent bedeutet, dass die Renten aus der zweiten Säule um zwölf Prozent sinken. Der Ständerat schlägt vor, im Gegenzug die AHV-Renten um 70 Franken pro Monat zu erhöhen. Der Nationalrat hat sich gegen diesen AHV-Zustupf bisher gesperrt.
Im zähen Ringen zwischen Ständerat und Nationalrat sieht es aktuell so aus, als würde sich der Ständerat durchsetzen.