Der Versicherungskonzern Zurich will bekanntlich die Kosten senken: Am Hauptsitz in Zürich könnten nun bis zu 200 Stellen eingespart werden.
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Premiere unter Schweizer Grosskonzernen
Frauen regieren die Zurich-Versicherung

Die Wahl von Noch-Alpiq-Chefin Jasmin Staiblin in den Verwaltungsrat der Zurich wäre eine Sensation: Die Versicherung wäre damit das erste börsenkotierte Unternehmen mit einer Frauenmehrheit im Verwaltungsrat.
Publiziert: 15.12.2018 um 00:43 Uhr
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Aktualisiert: 15.12.2018 um 12:35 Uhr
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Ex-Alpiq-Chefin Jasmin Staiblin verhilft der Zurich-Versicherung zur Frauenmehrheit im Verwaltungsrat.
Foto: Keystone
Claudia Gnehm

Im zweiten Anlauf will die Zurich-Versicherung Alpiq-Chefin Jasmin Staiblin (48) in den Verwaltungsrat aufnehmen. Vorbehaltlich ihrer Wahl an der Generalversammlung vom 3. April 2019 wird die Zurich damit das erste an der Schweizer Börse kotierte Unternehmen mit einer Mehrheit von Frauen im obersten Gremium.

Guido Schilling, der bekannte Berater bei der Besetzung von Top-Positionen, durchleuchtet die Firmen im SMI- sowie SPI-Index regelmässig auf die Entwicklung ihres Frauenanteils und bestätigt dem BLICK dieses erstmalige Phänomen. Mit fünf Verwaltungsrätinnen und vier Verwaltungsräten sind dann die Männer in der Minderheit – ein Novum.

Grosses Thema auch in der Konzernleitung 

Bereits bei der diesjährigen Generalversammlung war Staiblin (48) für den Zurich-Verwaltungsrat vorgeschlagen worden. Sie zog ihre Kandidatur aber kurzfristig zurück, weil das Mandat mit den Aufgaben beim Stromkonzern nicht vereinbar war. Letzte Woche gab Staiblin dann bekannt, dass sie nach sechs Jahren den Alpiq-Chefposten per Ende Jahr verlässt. Sie war seit 2013 im Amt. Sie fungiert zudem als nicht exekutives Mitglied in den Verwaltungsräten von Rolls-Royce und Georg Fischer.

Beim Versicherungskonzern soll sie David Nish (58) ersetzen. Zurich-Verwaltungsratspräsident Michel Liès (64) teilte am Freitag mit: «Jasmin Staiblin verfügt über ein grosses Verständnis für die neuen Bedürfnisse und Risiken von Unternehmen, die insbesondere für unsere Firmenkunden von zunehmender Bedeutung sind.»

Aus der Sicht von Diversitätsexperte Schilling gibt es bei der Zurich-Versicherung bereits eine lange Tradition in Gender-Diversity-Themen, da ihnen auch in der Konzernleitung schon immer grosse Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

«Die Schweizer Firmen zeigen, dass es ihnen grundsätzlich sehr ernst ist, wie aktuelle Nominationen für das Verwaltungsratsgremium zeigen», ist Schilling überzeugt. Im Management sehe man dies auch in der starken Entwicklung der Gender-Diversity-Pipeline.

Frauenanteil in der Schweiz verlangsamt

Der guten Neuigkeit zum Trotz haben sich die Fortschritte laut einer Studie von Egon Zehnder von Anfang Woche bei der Frauenvertretung in der Schweiz letztes Jahr gegenüber dem Ausland verlangsamt. Während sich in Westeuropa der Frauenanteil in den Verwaltungsräten von Firmen zwischen 2004 und 2018 um 21,0 Prozent erhöht hat, wuchs der Anteil hierzulande nur um 13,3 Prozent.

Es gelte, die Ambitionen zu erhöhen und «auf ein Ziel von mindestens drei Frauen pro Gremium und über alle Hierarchie-Ebenen hinweg hinzuarbeiten», findet Simone Stebler, Beraterin bei Egon Zehnder.

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