Die SBB müssen pro Jahr Billette für 29,2 Millionen Franken billiger abgeben. Das haben die Bahnen bei der letzten Preisrunde im August 2014 versprochen. Nur dank dieser Zusicherung durften sie die Preise erhöhen.
Die SBB verkaufen aber zu wenig dieser neu geschaffenen Rabattbillette. Deshalb haben der Preisüberwacher und der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) nun weitere Massnahmen vereinbart.
Im Klartext verpflichten sie die SBB, jährlich einen Gutschein an alle 2,3 Millionen Halbtax-Kunden abzugeben. Vorerst soll es mindestens in den Jahren 2015 und 2016 eine solche Aktion geben.
Die Gutscheine gelten für das gesamte Sortiment des öffentlichen Verkehrs. Sie können bis Ende Jahr am Schalter oder im SBB Ticketshop eingelöst werden.
Ausserdem werden die SBB die Rabattbillette neu auf sämtlichen Fernverkehrsstrecken anbieten. So sind auch die Flughafenstrecken abgedeckt.
Laut Angaben der SBB lösen pro Tag im Schnitt rund 4000 Reisende ein Sparbillett. An Spitzentagen sind es über 5000. Der Absatz steige laufend an. Dank Rabattbilletten erhalten Reisende eine Vergünstigung von 30 bis 50 Prozent.
Genügen diese neuen Massnahmen immer noch nicht, um den Kompensationsbetrag von knapp 30 Millionen Franken zu erreichen, greift der vereinbarte Ausgleichsmechanismus: Die SBB muss dann die 9-Uhr-Karten zum Halbtax-Abonnement zum halben Preis anbieten, also für 29 Franken.
Bei der letzten Preisrunde hatte der Preisüberwacher Billett-Aufschläge der SBB gebremst. So schlugen die 9-Uhr-Karte und das Halbtax zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 nicht auf. Im Gegenzug für andere Preiserhöhungen lancierte die SBB die Rabattbillette. (SDA)