Preisüberwacher zu unsinnigen Zoll-Gebühren der Post
«Das müsste eigentlich der Staat zahlen»

Wenn die Post am Zoll ein Päckli öffnet, muss der Empfänger 13 Franken zahlen, auch wenn alles richtig deklariert ist. Preisüberwacher Stefan Meierhans kritisiert diese Praxis.
Publiziert: 11.11.2015 um 21:15 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:21 Uhr
Preisüberwacher Stefan Meierhans. (Archiv)
Foto: Keystone

Diese Praxis sorgt schon seit drei Jahren für Ärger: Immer wieder müssen Konsumenten, die Päckli aus dem Ausland erhalten, 13 Franken Revisionsgebühr bezahlen. Wer nicht zahlt, erhält die Sendung nicht.

Im Auftrag des Zolls überprüft die Post stichprobenartig die Päckli aus dem Ausland. Der Zweck: Verbotene oder falsch deklarierte Ware herausfiltern. Der Empfänger muss die Gebühr so oder so zahlen, auch wenn alles richtig deklariert wurde. Aber er muss nur dann zahlen, wenn die Post sein Päckli überprüft hat. Das ist laut Post rund 25'000-mal pro Jahr der Fall.

Früher öffnete die Zollverwaltung die Päckli gratis. Wegen Sparmassnahmen wurde dieser Service an die Post ausgelagert, die den Dienst Anfang 2012 übernommen hat.

Die Post erklärt, dass sie die Kosten nur ungern den Endkunden überwälze. Man müsse dies aber so machen, weil man die Kosten laut Gesetz nicht dem Zoll verrechnen dürfe.

Eigentlich eine staatliche Aufgabe

Hat der Pöstler das Päckli am Zoll geöffnet, muss der Empfänger 13 Franken zahlen. Auch wenn keine gefälschten Viagra drin sind. (Archiv)
Foto: Keystone

Für den Preisüberwacher ist das Unfug: «Die Leute ärgern sich zurecht», sagt Stefan Meierhans jetzt im «Kassensturz». Die Verzollung sei eine klassische staatliche Aufgabe. Er fordert: «Diese Aufwendungen müsste letztlich der Staat übernehmen.» Wenn man mit dem Auto über die Grenze fahre, müsse ja schliesslich auch keiner fünf Franken ins Kässeli stecken, um den Lohn des Zöllners zu zahlen.

Doch dem Preisüberwacher sind die Hände gebunden. Um den Unsinn zu stoppen, müsste das Zollgesetz wieder angepasst werden. Eine neue Revision steht allerdings nicht an.

Eine Alternative wäre, dass die Post die Arbeit umsonst macht. Doch das Unternehmen, denkt nicht daran. Schliesslich wirtschaftet es gewinnorientiert, auch wenn es zu 100 Prozent dem Staat gehört. (alp)

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