In den vergangen zehn Jahren hat sich die Zahl der in der Schweiz zugelassenen Wohnmobile konkret mehr als verdoppelt. Auf 10'000 Einwohner kommen hierzulande aktuell 99 Camper. Besonders hoch ist der Anteil in den ländlichen Regionen, mit den Kantonen Obwalden (164), Nidwalden (157) und Appenzell Ausserrhoden (144) an der Spitze, wie das Autoportal AutoScout24 am Montag mitteilte. Am unteren Ende landeten in der Analyse hingegen die urbanen Kantone Basel-Stadt (54) und Genf (40).
Die zunehmende Beliebtheit von Campern zeige sich auch an den Inseraten auf der Plattform von AutoScout24. Dort waren im ersten Halbjahr 2023 8560 Camper inseriert. Im ersten Halbjahr 2020 waren es hingegen nur knapp 6000. Die Zahl der Inserate bezieht sich dabei sowohl auf Neu- wie auch Occasionsfahrzeuge auf der Plattform, wie eine Sprecherin auf Aufrage der Nachrichtenagentur AWP einordnete.
Aus den Zahlen liesse sich jedoch nicht nur ableiten, dass viele Personen ihre in der Corona-Krise gekauften Fahrzeuge nun wieder verkaufen wollten, sagte sie weiter. Da der Bestand in den letzten Jahren grundsätzlich gestiegen ist, spiegele sich dies nun in der höheren Anzahl von Inseraten wieder. Zwar sei die Nachfrage bei weitem nicht mehr so hoch wie während der Corona-Krise, jedoch bewege sie sich historisch gesehen immer noch auf einem hohen Niveau.
Aufgrund der gestiegenen Nachfrage und der Lieferprobleme während der Corona-Krise gingen die Preise für Camper in den letzten Jahren durch die Decke. So sind Wohnmobile im ersten Semester 2023 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 um 27 Prozent teurer geworden. Dieser Durchschnitt bezieht sich auf Neu- wie auch Occasionsfahrzeuge.
Jedoch deutet sich auch eine Entspannung am Markt an. So seien die Lager der Händler voll und der Markt zeige Anzeichen einer Überhitzung. «Es ist nicht auszuschliessen, dass im nächsten Quartal eine erste Preiskorrektur zu spüren sein wird,» ordnet Maurice Acker, Director Business Customers bei AutoScout24, die Entwicklungen ein. (SDA)