Vor einem Jahr lag der Euro noch bei 1.09 Franken, jetzt ist er auf 1.16 gestiegen. Umgekehrt heisst das: Der Franken hat einen Schwächeanfall.
Darüber jubeln zwar die Exporteure, doch es gibt auch Schattenseiten: Nicht nur werden Ferien im Euroraum teurer, auch importierte Produkte sind für den Schweizer Kunden nicht mehr so billig wie in den letzten paar Jahren.
Plus 12 Prozent
Ein Beispiel: Teurere Deos dominierten diese Woche die Seite in der «Coopzeitung», auf der Preisänderungen mitgeteilt werden. So kostet das 75-ml-Fläschli Deo-Spray «Dove Go Fresh» mit Pfirsich- und Zitronenverbenen-Geruch neu 3.85 statt 3.45 Franken – plus 12 Prozent. Zum Vergleich: In der deutschen Drogerie DM kostet das tupfgleiche Produkt 1.55 Euro, umgerechnet 1.80 Franken.
Neben Dove schlägt Coop vor allem bei Rexona auf – total bei elf Produkten. Sowohl Dove als auch Rexona sind Marken des Unilever-Konzerns. Produziert werden die Produkte in Grossbritannien.
Eine Coop-Sprecherin schreibt auf Anfrage: «Wir waren aufgrund von Preiserhöhungen seitens Lieferant gezwungen, die Preise anzupassen.»
Eurorabatte nicht komplett gestrichen
Unilever verteidigt sich: Man habe nach dem Frankenschock vom Januar 2015, als die Schweizerische Nationalbank den Euro-Franken-Mindestkurs von 1.20 aufgab und der Franken auf einen Schlag viel stärker war, massive Euro-Rabatte gewährt, schreibt eine Sprecherin.
Diese müsse man nun reduzieren. Jedoch streiche man die Eurorabatte nicht komplett, klopft sich Unilever selbst auf die Schulter. «Der Schweizer Konsument kauft auch nach diesen Rabattreduktionen die meisten Rexona- und Dove-Produkte immer noch weitaus günstiger als vor 2015.»
Alles andere wäre auch ein Skandal: Schliesslich ist der Franken im Moment immer noch deutlich stärker als damals.