Poulet-Hotdog und «Coquerli»
Auch Ikea und Migros verbannen Schweinefleisch

Statt Schweine- lieber Geflügelfleisch, sagen sich immer mehr Schweizerinnen und Schweizer. Das haben grosse Firmen wie Ikea und Migros schon länger erkannt. Noch mehr dürften auf den Poulet-Zug aufspringen.
Publiziert: 29.12.2018 um 16:15 Uhr
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Aktualisiert: 29.12.2018 um 16:32 Uhr
Bei Ikea-Kunden nach dem Möbeleinkauf beliebt: Der Hotdog aus Geflügelwurst.
Foto: blick.ch

Statt Wienerli aus Schweinefleisch werden am schmutzigen Donnerstag neu nur noch Würste aus Poulet verteilt. Das schmeckt nicht allen, wie der BLICK am Freitag über den Wienerli-Wirbel an der Fasnacht 2019 in Wohlen AG berichtete.

Auch an vielen Schweizer Schulen ist die Halal-konforme Wienerli-Variante aus Geflügelfleisch in letzter Zeit vermehrt zum Thema geworden.

Coquerli der Migros aus Poulet

Der Rückzug des Schweinefleischs fällt besonders in der Schnellverpflegung auf. Doch nur wenige Betriebe thematisieren ihre Ersatzprodukte. Nach einem umfangreichen Test entschied der Möbelriese Ikea bereits vor ein paar Jahren, seinen 1-Fränkler-Hotdog nur noch in der Poulet-Variante zu verkaufen. Inzwischen dazu gekommen ist der Veggie-Hotdog.

Was manchem wohl weniger bewusst ist: Die Wienerli im Teig der Migros – Coquerli genannt – gibts im Take-away ausschliesslich aus Pouletfleisch. Wer Schweiniges sucht, nimmt eben ein Schinkengipfeli – ebenfalls mit Blätterteig ummantelt –, so ein Migros-Verkäufer auf Nachfrage zu BLICK.

Rückgang beim Schweinefleisch

Ein Blick in die Statistik von Proviande, der Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft, zeigt: In den letzten zehn Jahren ist der Konsum von Schweinefleisch um rund 3 Kilo pro Kopf und Jahr zurückgegangen. Im Jahr 2017 betrug der jährliche Pro-Kopf-Konsum 22,21 Kilogramm Schwein.

Der Poulet-Konsum ist im vergangenen Jahrzehnt stetig gewachsen. Im Jahr 2017 wurden 13,2 Kilo Geflügel-Fleisch pro Kopf gegessen, wie die Schweizerische Geflügelzeitung schreibt. Die Gründe dafür sind vielfältig: Das Pouletfleisch gilt als proteinreich und fettarm, ist meist günstiger als andere Fleischarten und kann von sämtlichen Glaubensgemeinschaften bedenkenlos konsumiert werden.

Poulet-Ketten expandieren stark

Kein Wunder setzen grosse Fastfood-Ketten aufs Federvieh. Zum Beispiel Kentucky Fried Chicken (KFC), die in der Schweiz Filiale um Filiale eröffnet – zuletzt in Volketswil ZH. Auch die Migros-Restaurant-Kette Chickeria mit ihrem Poulet-Fastfood treibt die Expansion in der Schweiz voran.

Trotz dem Poulet-Boom gilt weiterhin: Fleisch vom Schwein ist und bleibt mit Abstand das beliebteste und meistverzehrte der Schweizerinnen und Schweizer. (uro)

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