Die Rückmeldungen seien sehr unterschiedlich ausgefallen, sagte Ulrich Hurni, Mitglied der Post-Geschäftsleitung, gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. «Besonders arbeitstätige Personen in den Städten haben kein Problem, wenn die Post erst am Nachmittag kommt.» In ländlichen Gebieten hingegen werde erwartet, dass die Post im Verlauf des Vormittags eintreffe.
Im Rahmen der Pilotversuche hatte die Post in bestimmten Gebieten eine Zustellung bis 14 Uhr geprüft. Darauf verzichte man nun - auch mit Blick auf den guten Geschäftsgang, wie die Post in einer Medienmitteilung vom Dienstag schreibt. Wie viel mit einer späteren Briefverteilung hätte eingespart werden können, konnte Hurni nicht beziffern.
Haushalte, die in den Testgebieten der Post liegen, werden allerdings nicht sofort eine Änderung hin zu den alten Zustellungszeiten erfahren. Die Umstellung der Tourenplanung benötige Zeit und werde im Verlauf der nächsten Monate erfolgen, schreibt die Post.
Effizientere Briefpost
Die Post hatte im Herbst Pilotversuche in der Ost-, Zentral- und Westschweiz initiiert, mit denen neue Verfahren in der Zustellung der Briefpost geprüft werden. Die Effizienz der Briefzustellung soll durch automatisierte Arbeitsabläufe gesteigert werden.
«Die Zustellungszeiten sind nur ein Teil davon», sagte Hurni. So würden im dritten Testgebiet in der Zentralschweiz ausschliesslich interne Verfahren getestet, welche die Kundschaft nicht tangierten.
Bereits im letzten Sommer hatte Post-Konzernleiter Jürg Bucher die Idee einer Spätzustellung bis 17 Uhr verworfen, wie sie in der Romandie getestet worden war. Der Versuch gehörte zum umstrittenen Projekt «Distrinova», welches für Quartiere mit vorwiegend Privaten eine spätere Zustellung vorsah.