Seit dem 23. Juni 2016 ruckeln die beiden Smart-Shuttles der Postauto AG durch Sitten. Insgesamt 25'000 Personen nutzten in der Zwischenzeit die selbstfahrenden Kleinbusse. «Die meisten Fahrgäste sind vor der Fahrt neugierig, während der Fahrt sehr aufmerksam und nach der Fahrt entspannt», heisst es in einer Mitteilung von Postauto.
Diese Beobachtung hält auch einer wissenschaftlichen Betrachtung stand, wie zwei heute durch die Post-Tochter veröffentlichte Studien zeigen. Befragt wurden gegen 400 Personen – zum automatisierten Fahren generell und zu selbstfahrenden Bussen im Speziellen.
Bei uns besser akzeptiert als im Ausland
Die wichtigsten Durchschnittszahlen: 51 Prozent aller Befragten haben gar keine oder nur leichte Bedenken beim Einsatz autonomer Busse. In Sitten sind es sogar 62 Prozent. Etwas weniger als die Hälfte sind etwas skeptisch beim Einsteigen in einen solchen Bus.
Der Vergleich zum Ausland zeigt: In China haben 87 Prozent grosse Bedenken gegenüber selbstfahrenden öffentlichen Verkehrsmitteln, in den USA 78 Prozent, in Indien 77 und Japan 75 Prozent.
In der Schweiz bewerten Männer selbstfahrende Fahrzeuge positiver als Frauen.
Fahrgäste wünschen sich schnellere Shuttles
Wer schon einmal in einem solchen Fahrzeug mitgefahren sei, wünsche sich etwa eine höhere Geschwindigkeit, längere Strecken oder solche Shuttles auf Spital- oder Firmengeländen, heisst es weiter.
Laut Postauto bestätigen die Resultate, dass sich selbstfahrende Busse «sehr gut» in die städtische Verkehrslandschaft einfügen lassen und kaum negative Reaktionen auslösen. Der Bekanntheitsgrad autonomer Fahrzeuge sei in der Schweiz sehr hoch. Die Stadt Sitten profitiere von positiven Effekten für Tourismus und Gewerbe.
Verbesserungsfähig sei die Kommunikation zwischen Shuttles und anderen Verkehrsteilnehmern. Kleine Mängel würden aber toleriert.
Postauto startet Test auf Firmtenareal
Der Pilottest in Sitten läuft noch bis 31. Oktober 2017. Gleichzeitig wird auf einem geschlossenen Testareal im Berner Quartier Stöckacker ein weiteres Projekt durchgeführt. Hier testen die Verantwortlichen etwa die On-Demand-Funktion via Smartphone.
«Diese Funktion dürfte mittelfristig auch auf Strassen möglich sein», sagt ein Postauto-Sprecher.