Die EU-Kommission prüft eine Beschwerde gegen Disneyland in Paris. Der Vorwurf: Der Vergüngungspark soll je nach Herkunft der Besucher unterschiedliche Preise verlangen.
Die Unterschiede sind enorm: Ein Franzose zahlt für ein Premium-Paket 1346 Euro, Briten aber schon 1870. Richtig tief greift Mickey den Deutschen in die Taschen: Für das Paket zahlen sie 2447 Euro. Ob auch die Schweizer abgezockt werden, ist zur Zeit unklar. Die Preise lassen sich nicht einfach vergleichen, sagen die Reiseveranstalter.
Geld hat der Park dringend nötig: Seit Jahren ist Disneyland Paris defizitär. Im vergangenen Jahr betrug die Schuldlast 1,75 Milliarden Euro. Damit der Themenpark über die Runden kommt, überwies das US-Mutterhaus im vergangenen Jahr grosszügig Kohle nach Paris. Bereits zum zweiten Mal innert 2 Jahren. Ohne die Finanzspritzen aus den USA wäre Eurodisney, so der Name der Gesellschaft, längst Pleite.
Das ist paradox: Disneyland in Paris ist die meistbesuchteste Touristenattraktion in Europa. Jährlich pilgern rund 14 Millionen Menschen nach Paris um Mickey, Donald und Co. die Hand zu schütteln.
Immer weniger Besucher
Doch die Zahlen sind rückläufig: Im Jubiläumsjahr 2012 waren es noch 2 Millionen mehr. Vor allem die französischen Gäste meiden den Park. Der Betreiber schiebt die Schuld auf die schwächelnde Wirtschaft.
Doch das erklärt die roten Zahlen nicht. Seit der Gründung von Disneyland Paris schaffte es der Park nur während einem Jahr, Gewinn zu verbuchen.
Fakt ist: Die Zauberwelt von Disney ist teuer. So kostete die letzte Attraktion, das «Mini-Land», den Betreiber 243 Millionen Euro. Es ist die teuerste Attraktion, die in Europa je gebaut wurde. (bam)