Aufgeben kennt dieser Mann nicht: Formel-1-Legende Niki Lauda (68) gewinnt das Rennen um die österreichische Pleite-Airline Niki. 2003 hatte er sie gegründet, 2011 an Air Berlin verkauft. Jetzt holt der Ex-Rennfahrer seine Fluggesellschaft zurück – obwohl niemand mehr damit rechnete.
Denn der deutsche Insolvenzverwalter von Air Berlin und Niki gab vor vier Wochen den Zuschlag bereits an die IAG-Gruppe, zu der etwa die Airlines Iberia, British Airways und Vueling gehören. Doch nach einer Klage von Gläubigern wurde das Verfahren neu aufgerollt. Mit einer neuen Offerte stach Lauda nun die Konkurrenz aus und gewann den Bieterkampf.
«Das Fürchterlichste, was ich erleben musste»
Dickschädel, würden ihm einige nachsagen. In seinem Leben hat sich der dreifache Formel-1-Champ schon oft zurückgekämpft. 1976 krachte Lauda beim Rennen auf dem Nürburgring in eine Böschung, sein Ferrari wurde zurück auf die Rennstrecke geschleudert und von zwei Autos gerammt. 55 Sekunden sass er im lichterloh brennenden Wrack, bis er befreit wurde.
Lauda zog sich schwere Verbrennungen zu und verlor ein Ohr. Ende der Karriere? Nicht für Lauda. 42 Tage später sass er wieder im Cockpit. Ein Jahr später holte er sich den zweiten Weltmeistertitel.
Neben dem Motorsport stieg Lauda 1979 in die Fliegerei ein. Und gründete die Lauda Air. 1991 dann die Katastrophe. Auf dem Flug von Thailand nach Wien stürzte eine Maschine ab, alle 223 Insassen kamen ums Leben. Das sei das «Fürchterlichste, was ich erleben musste, durchmachen musste, korrigieren musste», sagt Lauda.
Gekämpft hat er nicht nur als Rennfahrer und Unternehmer. 1997 musste sich Lauda einer Nieren-Transplantation unterziehen. Spender war sein Bruder Florian. 2005 musste er auch seine neue Niere ersetzen. Diesmal spendete seine Frau Birgit. Am 22. Februar wird Lauda 69 Jahre alt. Von Ruhestand will er offenbar nichts wissen.