Umstrittene Ostsee-Gaspipeline
Deutsches Bundesamt genehmigt Weiterbau von Nord Stream 2

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat den sofortigen Weiterbau der umstrittenen Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 in deutschen Gewässern genehmigt. Das geht aus einer Mitteilung der Behörde vom Freitag hervor.
Publiziert: 15.01.2021 um 13:36 Uhr
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Aktualisiert: 15.01.2021 um 14:06 Uhr
Das deutsche Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat den sofortigen Weiterbau der umstrittenen Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 in deutschen Gewässern genehmigt. (Archivbild)
Foto: STEFAN SAUER

Die bisherige Genehmigung hätte Arbeiten normalerweise erst wieder ab Ende Mai zugelassen. Allerdings zeichnet sich Widerstand ab, der einen baldigen Weiterbau in der deutschen «Ausschliesslichen Wirtschaftszone» (AWZ) stoppen könnte.

Die BSH-Genehmigung war unter anderem deshalb notwendig geworden, weil eine Schweizer Firma ihre Spezialschiffe nach Sanktionsdrohungen der USA Ende 2019 abgezogen hatte. Für diese Schiffe hatte auch für die Wintermonate bereits eine Genehmigung vorgelegen. Nord Stream 2 musste nach dem Ausstieg der Schweizer allerdings auf einen Schiffstyp umsteigen, der von anderen Schiffen auf Position gehalten beziehungsweise bewegt wird. Für so ein Schiff, das vor Anker liegt, gilt die jetzt erteilte Genehmigung.

Ein solches Schiff, die russische «Fortuna», hatte am Donnerstag den Wismarer Hafen verlassen und befand sich am Freitagmorgen laut dem Schiffsradar vesselfinder.com auf der Ostsee vor Rostock.

Ab Freitag waren bei den dänischen Behörden Arbeiten in der Ostsee bei Bornholm unter Beteiligung der «Fortuna» angekündigt. Nach dem Erreichen der Position in dänischen Gewässern würden vorbereitende Arbeiten und Tests beginnen, hatte es von Nord Stream 2 geheissen. Einen genauen Zeitpunkt hatte man noch nicht nennen können.

Im vergangenen Dezember hatte das Schiff nach einjähriger Unterbrechung der Verlegearbeiten einen 2,6 Kilometer langen Leitungsabschnitt in der deutschen AWZ fertiggestellt. Ende Dezember war die Genehmigung des BSH nach Inanspruchnahme einer Verlängerung allerdings ausgelaufen.

Nach Angaben des russischen Energiekonzerns Gazprom als Hauptinvestor sind 94 Prozent der umstrittenen Pipeline fertiggestellt. Damit liegen mehr als 2300 Kilometer Rohre des Doppelstrangs auf dem Meeresboden. Es fehlen noch etwa 150 Kilometer, also 75 Kilometer je Strang - davon etwa 120 Kilometer in dänischen und etwa 30 Kilometer in deutschen Gewässern.

(SDA)

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