Hier platzen gerade Sommerferien-Träume! Nach gescheiterten Schlichtungsgesprächen steht die angeschlagene Fluggesellschaft SAS vor einem Pilotenstreik. Wegen des Ausstandes würden etwa die Hälfte aller Flüge gestrichen, teilte das Unternehmen am Montag mit.
Täglich sind demnach ungefähr 30'000 Passagiere betroffen. Der Ausstand sei zum jetzigen Zeitpunkt für SAS verheerend und setze die Zukunft des Unternehmens und Tausende Arbeitsplätze aufs Spiel, kritisierte Konzernchef Anko van der Werff. «Die Entscheidung, jetzt in den Streik zu treten, zeigt das rücksichtslose Verhalten der Pilotengewerkschaften und ein erschreckend geringes Verständnis für die kritische Lage, in der sich SAS befindet.»
Pandemie für Entlassungen genutzt?
Der Ausstand war bereits angekündigt, wurde aber mehrfach verschoben. Das Unternehmen und die schwedischen, norwegischen und dänischen Piloten verhandeln seit Wochen über einen Tarifvertrag. Die schwedische Pilotenvereinigung wirft dem Unternehmen vor, die Pandemie genutzt zu haben, um fast die Hälfte der Piloten mit einem vereinbarten Recht auf Wiedereinstellung zu entlassen, dieses Recht aber ausser Kraft gesetzt zu haben.
SAS kündigte Anfang des Jahres zudem ein Sparprogramm an. Dabei verwies das Unternehmen auf die Pandemie sowie Kosten, die nicht wettbewerbsfähig seien. (nim/SDA)