Der jüngste Zwischenfall mit einem Jumbolino der Swiss ereignete sich am 15. September auf dem Flug von Nürnberg (D) nach Zürich: Kurz vor dem Start bemerkten die Piloten einen starken Ölgeruch im Cockpit. Als sie auf eine alternative Belüftung schalteten, verschwand der Geruch, trat nach dem Start aber wieder auf. Die Cockpit-Crew zog die Sauerstoffmasken an, setzte den Flug mit 90 Passagieren nach Zürich aber fort und landete sicher am Ziel.
Die Probleme mit dem Avro 146 RJ100 Jumbolino häufen sich (siehe Box). Rund ein Dutzend Vorfälle mit diesem Flugzeugtyp wurden in den letzten zwölf Monaten öffentlich bekannt, in drei Fällen eröffnete die Schweizer Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) ein Verfahren.
15. September 2016 Nürnberg–Zürich:
Wegen Ölgeruch muss die Besatzung mit Atemmasken fliegen.
3. September 2016 Genf–Zürich:
Als die Besatzung auf dem Flug mit 88 Passagieren auf die Luftzufuhr durch das Hilfstriebwerk umschaltete, trat ein beissender Geruch im Cockpit auf. Gemäss Vorbericht der Sust setzte die Besatzung ihre Sauerstoffmasken auf und verlangte bei der Landung in Zürich Priorität.
4. Juli 2016 Lyon–Zürich:
Während des Fluges tritt starker Ölgeruch in der Kabine auf. Die Crew setzt Sauerstoffmasken auf und meldet der Flugsicherung einen Notfall, landet aber ohne Probleme in Zürich.
10. März 2016 Zürich–Genf:
Die Crew muss den Start des Jumbolinos abbrechen, weil die Triebwerksensoren einen Brand anzeigen.
2. Juli 2012 Zürich–London:
Ein Defekt führt zum Ausfall des Druckbelüftungssystems. Die Besatzung meldet einen Notfall, leitet einen Notabstieg ein und kehrt nach Zürich um. Beim bisher schwersten Vorfall fielen Sauerstoffmasken für die 93 Passagiere von der Kabinendecke und ein bläulicher Dunst wurde sichtbar. «Dies führte bei einigen Passagieren zu leichtem Augenbrennen. Gemäss Angaben der Kabinenbesatzung entstand keine Panik», heisst es im Sust-Bericht.
15. September 2016 Nürnberg–Zürich:
Wegen Ölgeruch muss die Besatzung mit Atemmasken fliegen.
3. September 2016 Genf–Zürich:
Als die Besatzung auf dem Flug mit 88 Passagieren auf die Luftzufuhr durch das Hilfstriebwerk umschaltete, trat ein beissender Geruch im Cockpit auf. Gemäss Vorbericht der Sust setzte die Besatzung ihre Sauerstoffmasken auf und verlangte bei der Landung in Zürich Priorität.
4. Juli 2016 Lyon–Zürich:
Während des Fluges tritt starker Ölgeruch in der Kabine auf. Die Crew setzt Sauerstoffmasken auf und meldet der Flugsicherung einen Notfall, landet aber ohne Probleme in Zürich.
10. März 2016 Zürich–Genf:
Die Crew muss den Start des Jumbolinos abbrechen, weil die Triebwerksensoren einen Brand anzeigen.
2. Juli 2012 Zürich–London:
Ein Defekt führt zum Ausfall des Druckbelüftungssystems. Die Besatzung meldet einen Notfall, leitet einen Notabstieg ein und kehrt nach Zürich um. Beim bisher schwersten Vorfall fielen Sauerstoffmasken für die 93 Passagiere von der Kabinendecke und ein bläulicher Dunst wurde sichtbar. «Dies führte bei einigen Passagieren zu leichtem Augenbrennen. Gemäss Angaben der Kabinenbesatzung entstand keine Panik», heisst es im Sust-Bericht.
Insbesondere mit der Hydraulik und dem Lüftungssystem haben die im Durchschnitt 17 Jahre alten Jumbolino-Flieger ein Problem, wie Swiss bestätigt: «Es ist richtig, dass in den letzten Monaten mehrere Fälle von ‹smell› (engl. Geruch) festgestellt wurden», sagt Swiss-Sprecherin Karin Müller zu SonntagsBlick. Dies sei aber zufällig und nicht systembedingt gewesen.
«Der Jumbolino hat seine Alterslimite erreicht»
Ärgerlich sind die sich häufenden Jumbolino-Vorfälle vor allem für die Crew, wie Thomas Steffen (41) vom Pilotenverband Aeropers sagt: «Der Jumbolino hat seine Alterslimite erreicht, entsprechend häufiger kommt es zu Pannen mit dem Flugzeug.» Zwar seien die meisten Vorfälle kein Problem für die Sicherheit der Passagiere, doch der Aufwand für die Piloten sei höher.
Zum anspruchsvolleren Handling geselle sich ein Gesundheitsrisiko für die Crew, so Steffen. Die Öldämpfe in der Kabine stehen im Verdacht, die Entstehung von Krebs zu begünstigen.
Die Piloten legen zwar jeweils Sauerstoffmasken an, um ihre Arbeitsfähigkeit aufrechtzuerhalten und die Flugsicherheit nicht zu gefährden. «Trotzdem bleibt das Risiko von langfristigen Folgeschäden», so Steffen.
Die 16 Jumbolinos, die noch aus Crossair-Zeiten stammen, hätten schon 2014 durch fabrikneue Jets vom Typ Bombardier CS-100 abgelöst werden sollen. Doch deren Auslieferung verzögerte sich wegen Fabrikationsproblemen um über zwei Jahre.
Die veralteten Swiss-Jumbolinos fliegen deshalb noch mindestens bis nächsten Sommer. Dann werden sie verkauft.