Pilatus-Präsident Oscar Schwenk baut das erste Business-Düsenflugzeug der Schweiz
«Im Mai heben wir ab!»

Am 1. August präsentierten die Pilatus-Werke den PC-24. Schon jetzt ist der Jet ein internationaler Verkaufshit.
Publiziert: 28.12.2014 um 17:24 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:55 Uhr
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Das ist die neue PC-24: Sie kann auch auf unebenen Pisten landen.
Foto: Pilatus-Aircraft.com
Von Andreas Schaffner

Sein Jet geht erst im Mai auf Jungfernflug. Doch schon heute ist die Produktion für drei Jahre ausgelastet – so viele PC-24 wurden inzwischen bestellt. Oscar Schwenk (68), Verwaltungsratspräsident der Pilatus-Werke in Stans, sieht sich als Unternehmer  bestätigt.

Herr Schwenk, 2014 war für die Firma Pilatus ein wichtiges Jahr.
Oscar Schwenk: Wir feierten unser 75-jähriges Bestehen und am 1. August den Rollout des PC-24. Damit sind wir in eine ganz neue Welt vorgestossen. Es ist der erste Businessjet, der in der Schweiz gebaut wird.

Der Bundesrat hat auch gerade einen bestellt.
Genau, Bundesrat Ueli Maurer machte das ja publik.

Jetzt können Sie mit dem schönen Slogan werben: «Diesen Jet fliegt die Schweizer Regierung»!
Es ist schon richtig, wenn der Bundesrat die Schweizer Industrie unterstützt. Wir schaffen Arbeitsplätze und entwickeln eine Industrie, die es bis jetzt in der Schweiz gar nicht gegeben hat. Es ist aber auch ein Vertrauensbeweis. Wir haben schon die Produktion der ersten drei Jahre verkauft.

Auch Nestlé-Chef Peter Brabeck hat sich als künftiger Kunde geoutet. Keiner der Kunden hat diesen Jet je gesehen.
Das ist so, genau. Wir haben jahrelang das Vertrauen unserer Kunden aufgebaut. Das zahlt sich jetzt aus. Und was ich auch wichtig finde: Wir haben im Vorfeld der Planung des PC-24 unsere bestehenden Kunden genau gefragt, was sie brauchen. Etwa, dass sie unbefestigte Pisten anfliegen können. Damit erschliessen wir 20000 Flughäfen auf der Welt, die von herkömmlichen Businessfliegern nicht angeflogen werden können.

Jetzt fliegen die Bundesräte noch mehr durch die Welt.
(Lacht) Sie werden den PC-24  wahrscheinlich vor allem für Flüge in Europa, den Nahen Osten oder nach Russland einsetzen. Für einen Flug in die USA braucht es eine Zwischenlandung.

Wer bestellte sonst Ihren Jet?
Die meisten Kunden sind aus den USA. Wir haben neben den Firmen und Privaten auch Organisationen wie die Flying Doctors in Australien als Kunden gewinnen können. Die können ihre Patienten nur mit dem Flugzeug erreichen.

Wann ist der Erstflug des PC-24 angesetzt?
Wir sind im Mai so weit.

Sie sind ja a uch noch Landwirt. Ihre grosse Leidenschaft sind Angus-Rinder. Kommen Sie überhaupt noch dazu?
Mein Sohn Ueli ist da vor allem aktiv. Er ist studierter Agronom und Bauer aus Leidenschaft. Und auch ohne den täglichen Einsatz meiner Frau Anna wäre das sicher nicht möglich.

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