Pharmariese rapportiert interne Betrugsfälle
Novartis lässt die Hosen runter

Kein Unternehmen ist transparenter als Novartis. Von internen Betrugsfällen über den Lohn des Ex-Chefs bis zu fristlosen Kündigungen: Bei Novartis ist alles öffentlich.
Publiziert: 27.01.2016 um 15:15 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 03:45 Uhr
Guido Schätti

1299 Fälle von Fehlverhalten wurden bei Novartis im vergangenen Jahr laut Geschäftsbericht gemeldet. In 755 Fällen erwiesen sich die Vorwürfe als berechtigt, was zu 343 Kündigungen führte. In knapp der Hälfte der Fälle handelte es sich um Betrugsvorwürfe. In 30 Prozent wurden interne Richtlinien verletzt. Bei einem Viertel der Fälle handelt es sich um Konflikte zwischen Mitarbeitern. Im Vergleich zum Vorjahr haben die gemeldeten Fälle von Fehlverhalten um 16 Prozent abgenommen. 

Auch bei den Löhnen setzt Novartis Massstäbe in Sachen Transparenz. Im Geschäftsbericht ist detailliert aufgeführt, in welchen Bereichen Konzernchef Joe Jimenez die Ziele erfüllt hat und wo nicht. So bleibt er beim Umsatz und bei weiteren Finanzkennzahlen unter den  Vorgaben des Verwaltungsrates. Unter dem Strich erhält er aber sowohl bei den Finanzzielen («Slightly above targe») und bei den individuellen Zielen («At target») genügende Noten.

Jimenez erhält dafür ein Jahressalär von 11,6 Millionen Dollar, 1 Million weniger als im Jahr zuvor. Hätte er in allen Bereichen die Erwartungen übertroffen, wären ihm mehr als 20 Millionen Franken sicher gewesen. Mit weniger muss Ex-Chef Daniel Vasella auskommen: Der einst bestbezahlte Manager Europas erhielt letztes Jahr noch 250000 Dollar. Das ist das Minimum, das ihm gemäss Vertrag zusteht.

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