Pharma
Novartis stärkt Nieren-Pipeline mit Milliarden-Übernahme

Der Pharmakonzern Novartis wird seine Pipeline mit einer weiteren ergänzenden Übernahme ausbauen. Für bis zu 3,5 Milliarden US-Dollar werde der Basler Konzern das US-Unternehmen Chinook Therapeutics übernehmen, teilte Novartis am Montag mit.
Publiziert: 12.06.2023 um 07:37 Uhr
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Aktualisiert: 12.06.2023 um 12:21 Uhr
Foto: GEORGIOS KEFALAS

Mit dem Zukauf stärkt Novartis den Angaben zufolge vor allem seine Pipeline im Bereich der Nierenerkrankungen, da Chinook zwei Wirkstoffe im Spätstadium auf diesem Gebiet entwickle. Konkret geht es dabei um die Behandlung der Immunglobulin-A-Nephropathie (IgAN), einer fortschreitenden, seltenen Nierenerkrankung, die vor allem junge Erwachsene betrifft und für die es derzeit keine gezielten Behandlungsmöglichkeiten gibt.

Die Transaktion habe einen Wert von bis zu 3,5 Milliarden US-Dollar. Darin enthalten sei ein Barangebot über 40 US-Dollar in bar pro Chinook-Aktie sowie ein bedingtes Wertrecht von bis zu 4 US-Dollar in bar je Aktie. Dieses bedingte Wertrecht werde bei Erreichen bestimmter regulatorischer Meilensteine in bar ausgezahlt, ergänzte Novartis in der Mitteilung.

Novartis rechnet damit, die Transaktion in der zweiten Jahreshälfte 2023 abzuschliessen, vorbehaltlich üblicher Abschlussbedingungen, einschliesslich der Zustimmung der Aktionäre von Chinook und des Erhalts der behördlichen Genehmigungen. Bis zum Abschluss der Transaktion werde Chinook weiterhin als eigenständiges und unabhängiges Unternehmen tätig sein.

Von den beiden Wirkstoffen, mit denen Chinook die Novartis-Pipeline dann ergänzen werde, befindet sich Atrasentan derzeit in der Phase-III-Entwicklung für IgAN. Die Zulassungsergebnisse werden für das vierte Quartal 2023 erwartet. Darüber hinaus werde der Kandidat auch für andere seltene Nierenkrankheiten weiterentwickelt.

Für den zweiten Kandidaten, Zigakibart (BION-1301), werde voraussichtlich im dritten Quartal 2023 eine Studie zur Behandlung von IgAN beginnen.

Laut Novartis sind in den USA jährlich bis zu 21 Menschen pro Million Einwohner von IgAN betroffen, wobei die Inzidenz in asiatischen Bevölkerungsgruppen höher ist.

(SDA)

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