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Grosses Sparpotenzial
Generika weiterhin fast doppelt so teuer wie im Ausland

Der Vergleich mit den Ausland zeigt Jahr für Jahr: Medikamente sind in der Schweiz nach wie vor zu teuer. Besonders krass ist der Schweizzuschlag bei den Generika.
Publiziert: 13.08.2020 um 11:10 Uhr
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Aktualisiert: 13.08.2020 um 12:35 Uhr
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Einmal im Jahr berechnen Santèsuisse und Interpharma, wie gross ...
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Einmal im Jahr schauen der Krankenkassenverband Santésuisse und der Branchenverband Interpharma bei den Medikamentenpreisen genau hin, vergleichen die Schweizer Preise mit den Preisen in einigen europäischen Ländern. Eine nicht ganz einfache Aufgabe, denn gerade bei Originalpräparaten ist die Erfassung sämtlicher Aktionen und Rabatte schwierig, könnte die Preisdifferenz zur Schweiz höher sein, als in der Studie ausgewiesen.

Trotzdem, auch so gibt es noch Sparpotenzial: Bei einem Wechselkurs von 1,15 Franken pro Euro waren die 250 umsatzstärksten patentgeschützten Medikamente im April 2020 in der Schweiz 4,5 Prozent teurer als im vergleichbaren Ausland. Vor einem Jahr waren dieselben Medikamente noch 7 Prozent teurer gewesen.

Gemäss Interpharma und Santésuisse sind die wichtigsten Gründe für die sinkenden Preise bei Originalpräparaten die Wechselkursentwicklung und die regelmässigen Preisüberprüfungsrunden durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Durch Preissenkungen sei seit 2012 rund eine Milliarde Franken eingespart worden.

Auch der Preisunterschied für die verglichenen 250 patentabgelaufenen Originalpräparate sank im Vergleich zum Vorjahr und lag im Februar 2020 noch bei 10 Prozent.

Doppelt so teuer wie im Ausland

Das weitaus grösste Sparpotenzial sieht die Studie bei den Generika: Die Preisdifferenz ist mit 42 Prozent nach wie vor enorm, nach 48 Prozent beim letzten Vergleich. Das heisst: Im Ausland sind die Medikamente im Schnitt 42 Prozent günstiger – oder anders herum betrachtet sind Generika in der Schweiz fast doppelt so teuer wie im europäischen Ausland.

Gemäss Santésuisse-Direktorin Verena Nold (57) liessen sich hier noch mehrere hundert Millionen Franken sparen. Sie fordert deshalb die Einführung des sogenannten Referenzpreissystem. Dagegen wehrt sich die Generikabranche, die unter anderem Versorgungsengpässe befürchtet.

Der Preisvergleich wurde zum elften Mal durchgeführt. Dabei wurden die Fabrikabgabepreise in der Schweiz mit denjenigen in Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Grossbritannien, den Niederlanden, Österreich und Schweden für patentgeschützte und patentabgelaufene Medikamente sowie Generika verglichen.

(SDA/koh)

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