Apothekengeschäft lohnt sich
Galenica steigert den Betriebsgewinn und bezahlt mehr Dividende

Der Apotheken- und Gesundheitskonzern Galenica hat im vergangenen Jahr dem Druck auf die Medikamentenpreise standgehalten und den Betriebsgewinn gesteigert. Die Ergebnisse wurden jedoch von einer Reihe von Sondereffekten verzerrt.
Publiziert: 12.03.2019 um 09:21 Uhr
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Aktualisiert: 12.03.2019 um 09:34 Uhr

Um Sondereffekte bereinigt lag das operative Ergebnis bei 154,1 Millionen Franken, wie Galenica am Dienstag mitteilte. Das entspricht einer Zunahme von 3,9 Prozent und liegt über den Erwartungen von Analysten, die mit 150 Millionen Franken gerechnet hatten. Galenica hatte per 1. Januar ihre Pensionskasse neu nach den Richtlinien von IAS 19 organisiert, was die Rechnung einmalig belastete.

Unter dem Strich kletterte der Reingewinn um einen Viertel auf 147,7 Millionen Franken in die Höhe. Der Grund ist die Auflösung einer nicht mehr benötigten Rückstellung. Bereinigt steht der Gewinn mit 124,7 Millionen nur leicht über dem vergleichbaren Wert aus dem Vorjahr.

Immer dichteres Apothekennetz

Den Umsatz hatte Galenica bereits im Januar gemeldet: Er wuchs mit 0,8 Prozent auf 3,17 Milliarden Franken nach einem Plus von beinahe 7 Prozent im Jahr zuvor. Gebremst hatten behördlich verordnete Senkungen der Medikamentenpreise sowie die zunehmende Verbreitung von Nachahmermedikamenten (Generika).

Das Segment Health & Beauty wuchs um 3,1 Prozent, insbesondere dank dem Apothekennetz. Im vergangenen Jahr kamen netto acht neue Apotheken dazu, darunter mit der Bahnhofsapotheke Zürich die grösste in der Schweiz. Gemeinsam mit Partnerapotheken wie CoopVitality betreibt die Gruppe mehr als 500 Standorte. Zudem werden in diesem Segment Markenprodukte wie Anti-Brumm oder Merfen vertrieben.

Weniger Geld für Medikamente

Im Segment Services stiegen die Einnahmen lediglich um 0,3 Prozent nach einem Plus von 7,4 Prozent im Vorjahr. Galenica bündelt hier ihre Logistiklösungen für Grosslieferanten von Medikamenten und beliefert Apotheken, Arztpraxen, Drogerien, Pflegeheime und Spitäler. Ohne den Einfluss der behördlichen Preissenkungen hätte das Wachstum 2,7 Prozent betragen.

Den Aktionären schlägt der Verwaltungsrat wie von Analysten erwartet die Zahlung einer Dividende von 1,70 Franken je Titel vor. Das sind fünf Rappen mehr als im Vorjahr. Auch im kommenden Jahr will man mindestens soviel bezahlen.

Anlässlich der Generalversammlung vom 2. Mai wird wie bereits im Januar angekündigt Präsident Jörg Kneubühler zurücktreten. Kneubühler arbeitete 17 Jahre für Galenica und werde sich künftig neuen Projekten zuwenden, hiess es. Als neue Präsidentin soll Daniela Bosshardt-Hengartner ins Gremium gewählt werden.

Wachstum auch in diesem Jahr

Im Ausblick auf das laufende Jahr rechnet Galenica trotz weiterer Preissenkungen bei Medikamenten mit einem Nettoumsatz mindestens auf dem Niveau von 2018. Dabei soll das Segment Health & Beauty mit 1 bis 3 Prozent wachsen und das Segment Services das Umsatzniveau in etwa halten.

Beim Betriebsgewinn geht die Gruppe von einer weiteren Steigerung des vergleichbaren Ergebnisses aus. Diese dürfte zwischen 2 und 5 Prozent liegen, schrieb Galenica. (SDA/koh)

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