Schon für gut verdienende, junge Menschen ist es in Ballungsräumen kein leichtes Unterfangen, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Mietern über 65 Jahren fällt das noch viel schwerer. Das Problem dürfte sich zuspitzen. Denn: Der Anteil der über 65-Jährigen wird in den kommenden 20 Jahren weiter markant steigen.
«Längst nicht alle Rentnerinnen und Rentner sind gut betucht und können sich Wohnkonzepte mit Betreuung und Services oder residenzähnliche Wohnformen leisten», sagt Pascal Stutz (50) vom Schweizerischen Verband der Immobilienwirtschaft (SVIT) zu BLICK. Die Organisation reagiert mit einem neuen Beratungsangebot auf diesen Umstand.
Bescheidene Ersparnisse und Renten
Ab dem 30. Juni unterstützen pensionierte Immobilien-Experten Mieter in sozial schwieriger Lage bei der Wohnungssuche. Für Stutz ist klar, dass ein grosser Bedarf nach dem neuen Angebot besteht. «Viele ältere Menschen haben nur bescheidene Ersparnisse und Renten und suchen daher Wohnungen im preisgünstigen Segment», weiss er.
Das Problem: Sie stehen damit in Konkurrenz zu vielen anderen Gruppen, die ebenfalls in diesem engen Markt auf der Suche sind. «Diese sind oft flexibler und können schneller reagieren als Rentner», so der Experte. Die Problematik verstärke sich, wenn ganze Liegenschaften saniert würden und alle Mieter die Kündigung erhielten. «Oder wenn ein Ehepartner stirbt und so monatlich plötzlich weniger Rente aufs Konto kommt», sagt Stutz.
Zu wenig günstiger Wohnraum
Zudem gebe es in städtischen Zentren generell zu wenig günstigen Wohnraum für einkommensschwache Menschen. Der bis Ende 2018 befristete Pilotversuch startet in Zürich. In einer späteren Phase prüfe man, den Dienst auch in Winterthur ZH anzubieten.