Sie hatten es doch nur gut gemeint. Aufwendig produzierte Pepsi einen Videoclip, in dem US-Model Kendall Jenner (21) aus einem Fotoshooting ausbricht, um sich mit Demonstranten auf der Strasse zu solidarisieren (siehe Video oben).
Die Demo erinnert wegen der grimmig dreinblickenden Polizisten, die den Protest überwachen, stark an die Black-Lives-Matter-Bewegung. Diese hat sich in den USA in den letzten Monaten und Jahren für die Rechte von Schwarzen eingesetzt – immer wieder kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Weil Jenner an der Demo Pepsi verteilt und damit sogar einen zuvor schlecht gelaunten Polizisten zum Schmelzen bringt, wirkt ihr Auftritt lächerlich. Fremdschämen mit Pepsi. Als ob eine Dose Zuckerwasser Frieden bewirken könnte.
Deswegen fallen die Reaktionen im Netz gehässig aus:
«Hätte Pepsi doch wenigstens nur einen Schwarzen im PR-Team», schreibt Comedian Rod auf Twitter. Der hätte Pepsi noch rechtzeitig von der peinlichen Werbeidee abgehalten.
Eine andere Userin fragt zu einem Bild von Ausschreitungen, ob nicht jemand ein Pepsi habe.
Und sogar Bernice King (54), die Tochter von Bürgerrechtler Martin Luther King (†39), meldete sich zu Wort: «Hätte Papi doch nur über die Kraft von Pepsi Bescheid gewusst.»
24 Stunden, nachdem der Clip publiziert worden war, machte Pepsi ob des Shitstorms einen Rückzieher. Der Schaden war aber angerichtet – und aus dem Internet löschen lässt sich ein solcher Fauxpas im Jahr 2017 auch nicht mehr.
Pepsi entschuldigte sich öffentlich: «Pepsi hat versucht, eine weltumspannende Nachricht von Gemeinschaft, Frieden und Verständnis rüberzubringen. Offensichtlich haben wir das nicht geschafft, wir entschuldigen uns dafür. Wir hatten nicht vor, ein seriöses Thema auf eine lockere Weise darzustellen. Wir löschen den Inhalt und werden nichts dazu weiterverbreiten. Wir entschuldigen uns auch, Kendall Jenner in diese Lage gebracht zu haben.»
Jenner wird es allerdings verschmerzen können. Sie hat Deals mit einer Vielzahl von Grossfirmen, unter anderem Victoria’s Secret, Chanel und Estée Lauder. Der Pepsi-Fail wird bald nur noch ein kleiner Kratzer in ihrem Image sein.