Patriotismus hat seinen Preis
1. August kostet die Wirtschaft fast zwei Milliarden

Die Denkfabrik Avenir Suisse hat für BLICK ausgerechnet, wie teuer der Nationalfeiertag die Schweizer Volkswirtschaft zu stehen kommt. Und ist trotz des gewaltigen Preises der Meinung: Das Feiern lohnt sich.
Publiziert: 01.08.2018 um 01:11 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 20:48 Uhr
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Der 1. August kommt die Volkswirtschaft teuer zu stehen.
Foto: Keystone

Natürlich würde es kaum ein Chef zugeben, doch eigentlich ist der Fall klar: Der 1. August – oder Feiertage generell – machen die Firmen unproduktiver. Schliesslich erhalten die Angestellten ihren Lohn trotzdem, erscheinen aber nicht zur Arbeit.

Was bedeutet  1. August für die Wirtschaft?

Die Folge, wenn man alle Ausfälle schweizweit zusammenzählt: ein Mega-Minus im Bruttoinlandsprodukt, kurz BIP. Die liberale Denkfabrik Avenir Suisse hat für BLICK ausgerechnet, wie teuer der Nationalfeiertag die Volkswirtschaft zu stehen kommt, und ist auf einen Betrag von 1,7 Milliarden Franken gekommen.

Das müssen Sie über den 1. August wissen
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Fakten zum 1. August:Das müssen Sie über den 1. August wissen

Viele arbeiten trotzdem

Die Rechnung: «Ganz einfach», sagt Avenir-Suisse-Ökonom Fabian Schnell (34). «Das Jahres-BIP der Schweiz von 660 Milliarden durch die Anzahl Arbeitstage im Schweizer Schnitt, nämlich 250, ergibt eine durchschnittliche 2,6 Milliarden Franken Wertschöpfung pro Arbeitstag.»

Diese geht aber nicht komplett verloren. Denn einerseits arbeiteten am 1. August trotzdem viele Leute – zum Beispiel Zugführer, Polizisten oder Tankstellenshop-Verkäufer, so Schnell. Und zudem würde wegen des Feiertags an den Tagen vorher und nachher effizienter gearbeitet. Schnell: «Darum kann man von den 2,6 Milliarden noch einen Drittel abziehen. Macht also geschätzt rund 1,7 Milliarden Franken, um welche die Wertschöpfung am 1. August vermindert wird.»

Identifikation wichtiger als nackte Zahlen

Das sei jedoch überhaupt kein Problem, sagt Schnell. «Viele meinen, wir Ökonomen seien vor allem aufs BIP fokussiert. Viel wichtiger ist jedoch das Wohlbefinden der Menschen generell.» Und da tue ein Feiertag Wunder. «Vor allem einer wie der 1. August, der für viele Schweizer viel Identifikation schafft.» (kst/grv)

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