Eben noch feierte Patrick Liotard-Vogt den Börsengang von Asmallworld, dem «Facebook für Reiche». Nun ziehen dunkle Wolken auf. Nach dem Kurssturz vom Vortag behält sich Asmallworld, das soziale Netzwerk, rechtliche Schritte vor. Man sei auf die deutsche Finanzaufsicht Bafin zugegangen, um den Sachverhalt zu klären, teilte das soziale Netzwerk für Reiche am Freitag mit.
Die Bafin hatte am Vortag eine Untersuchung wegen des Verdachts auf Marktmanipulation eingeleitet. Sie habe Anhaltspunkte, dass im Rahmen von Kaufempfehlungen unrichtige oder irreführende Angaben gemacht würden.
Genau diese Ankündigung war es, die die an der Schweizer Börse kotierten Aktien am Donnerstag zum Absturz brachten. Bis Handelsende verloren die Titel von Asmallworld 28 Prozent ihres Werts.
Kaufempfehlung per E-Mail-Börsenbriefe
In E-Mail-Börsenbriefen wurden die Aktien von Asmallworld zum Kauf empfohlen. Vor dieser Kaufempfehlung warnt die deutsche Finanzaufsicht.
Asmallworld wehrt sich in einer Mitteilung. «Wir halten ausdrücklich fest, dass die Untersuchung sich nicht gegen die Asmallworld AG richtet, sondern einzig gegen unpräzisierte Drittparteien.» Bis jetzt sei es unklar, auf welchen Börsenbrief sich die Bafin beziehe.
«Sehr schmerzhaft und unverständlich»
«Es ist für uns sehr schmerzhaft und unverständlich, dass wir als Unternehmen mit einem negativen Sachverhalt in Verbindung gebracht werden, auf welchen wir keinen Einfluss haben», erklärte Asmallworld-Chef Jan Luescher. «Uns liegt viel daran, diese Irritation durch Drittparteien so schnell wie möglich zu beseitigen.»
Zudem unterstreicht Luescher, dass Asmallworld als Unternehmen weiterhin auf Kurs sei, die operativen Ziele für das laufende Jahr zu erreichen. Das Unternehmen könne auf ein starkes Wachstum im ersten Quartal zurückblicken. Zahlen nannte die Firma keine.
«Facebook für Reiche» mit 28'500 Mitgliedern
Asmallworld hatte erst am Vortag die Unterzeichnung einer Kauf-Option-Vereinbarung für eine Luxus-Reise-Community bekannt gegeben. Laut der Call-Options-Vereinbarung könne Asmallworld bis zum 30. November die Gesellschaft vollständig übernehmen, hiess es.
Asmallworld ist ein privates soziales Netzwerk mit derzeit rund 28'500 Mitgliedern. Kerngeschäft des Unternehmens mit Sitz in Zürich ist der Betrieb der gleichnamigen Plattform. Verwaltungsratspräsident der Firma ist der Jetsetter Patrick Liotard-Vogt (32), millionenschwerer Erbe eines früheren Nestlé-Konzernchefs.
Der Börsengang an der Schweizer Börse SIX von Asmallworld hatte erst am 20. März stattgefunden. Zudem ist Asmallworld in Deutschland an den Börsen Frankfurt, Stuttgart, Tradegate und Quotrix in den Freiverkehr einbezogen. (lub/SDA)
Die Börsenglocke am ersten Handelstag läutet, kurze Zeit später geht der Aktienkurs steil nach oben. Davon träumen viele Börsenneulinge. Für Hauptaktionär Patrick Liotard-Vogt (33) vom Facebook für Reiche «Asmallworld» – Börsenkürzel ASWN – ging dieser Traum gestern in Erfüllung. 9.75 Franken betrug der Anfangspreis, kurz nach Öffnung der Schweizer Börse SIX kletterte die Aktie um 27 Prozent auf 12.40 Franken. Das ausgegebene Aktienkapital umfasst 8'137'153 Namenaktien. Basierend auf diesem Kurs entspricht dies einer Börsenkapitalisierung von rund 101 Millionen Franken – allerdings ein Mini-Wert im Vergleich mit anderen Börsenfirmen. «Trotzdem sind wir auch was für Kleinanleger, die sich diversifizieren wollen», sagt Liotard-Vogt zu BLICK. Rund 40 Prozent der Titel seien für andere offen. Doch der Börsengang hat einen anderen Zweck: mehr Aufmerksamkeit. CEO Jan Luescher (28): «Der Börsengang ermöglicht die Vermarktung bei Investoren und erleichtert den Zugang zu Kapital.» Das hat fürs Erste geklappt: Die Aktie schloss bei 14.60 Franken (plus 50 Prozent). Ulrich Rotzinger
Die Börsenglocke am ersten Handelstag läutet, kurze Zeit später geht der Aktienkurs steil nach oben. Davon träumen viele Börsenneulinge. Für Hauptaktionär Patrick Liotard-Vogt (33) vom Facebook für Reiche «Asmallworld» – Börsenkürzel ASWN – ging dieser Traum gestern in Erfüllung. 9.75 Franken betrug der Anfangspreis, kurz nach Öffnung der Schweizer Börse SIX kletterte die Aktie um 27 Prozent auf 12.40 Franken. Das ausgegebene Aktienkapital umfasst 8'137'153 Namenaktien. Basierend auf diesem Kurs entspricht dies einer Börsenkapitalisierung von rund 101 Millionen Franken – allerdings ein Mini-Wert im Vergleich mit anderen Börsenfirmen. «Trotzdem sind wir auch was für Kleinanleger, die sich diversifizieren wollen», sagt Liotard-Vogt zu BLICK. Rund 40 Prozent der Titel seien für andere offen. Doch der Börsengang hat einen anderen Zweck: mehr Aufmerksamkeit. CEO Jan Luescher (28): «Der Börsengang ermöglicht die Vermarktung bei Investoren und erleichtert den Zugang zu Kapital.» Das hat fürs Erste geklappt: Die Aktie schloss bei 14.60 Franken (plus 50 Prozent). Ulrich Rotzinger