Patente Indianer kämpfen als Schutzschild der Tech-Branche
Stamm der Mohawk auf Kriegspfad gegen Amazon und Microsoft

Indianerstämme sind laut US-Recht immun gegen Klagen. Deswegen setzen findige Unternehmer sie als Schutzschild in Patentstreitigkeiten ein. Nun etwa gegen Amazon und Microsoft.
Publiziert: 24.10.2017 um 22:34 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:15 Uhr
Ein Mohawk-Indianer trommelt: Zum Krieg gegen Amazon und Microsoft? Der Stamm sieht ein Patent durch die Tech-Konzerne verletzt, das er erst vor kurzem überschrieben bekommen hat.
Foto: Matt Rourke
Vinzenz Greiner

Die Mohawks haben gerade keine Lust auf Friedenspfeife: Der Indianerstamm zieht gegen Amazon und Microsoft in den Kampf – vor Gericht. In einem Patentstreit.

Amazon und Microsoft ohne Rechtsmittel gegen Mohawks

Gemeinsam mit der Firma SRC Labs verklagen sie die beiden Tech-Giganten auf Patentverletzung. Das Computerunternehmen SCRC Labs findet nämlich, das Amazon und Microsoft seine Patentrechte bei Supercomputern verletze.

Gewöhnlich würden die Grossunternehmen so was nicht auf sich sitzen lassen und vor einem Schiedsgericht zurückschlagen und den Patentanspruch des Klägers anfechten. Wegen der Mohawks aber geht das nicht.

Indianer mit Augentropfen- und iPad-Patenten

Denen hat SRC Labs das Patent für Supercomputer vor einigen Wochen übertragen, weil sie gegen Rechtsmittel immun sind. Denn Indianerstämme gelten in den USA als Nationen innerhalb des Landes. Damit sind sie, wie etwa ein Bundesstaat, nicht verklagbar.

Viele Unternehmen nutzen die Indianerstämme daher als Schutzschild bei Patentstreitigkeiten – gegen Lizenzgeld. Das ist lukrativ. Den Mohawks gehören seit kurzem etwa Patente für Augentropfen. Drei andere Stämme pochen auf ihr Patentrecht für iPad4-Technologien.

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