Doch auch dies könnte sich bald ändern. Sollte China im gleichen Stil weiter wachsen, dürfte China die Vereinigten Staaten bis in drei Jahren überholt haben, teilte die Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) am Mittwoch in Genf mit.
Insgesamt wurden 2017 bei der WIPO 243'500 Patente im Rahmen des Vertrages über die Internationale Zusammenarbeit beim Patentwesen (PCT) angemeldet. Das sind 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr und ein neuerlicher Rekord. Die Zahl der Gesuche ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen.
Nach den USA, China, und Japan folgen Deutschland und Südkorea auf dem fünften Rang. Die Schweiz überholte die Niederlande und rückt neu auf Platz 8 vor. Dabei war der Zuwachs der Anmeldungen mit 2,8 Prozent auf rund 4370 etwas stärker als 2016.
China ist das einzige Land mit einem zweistelligen Zuwachs (+13,4 Prozent auf knapp 49'000). Seit 2003 meldet China jedes Jahr mindestens 10 Prozent mehr Patente an. Die Zahl der Patentgesuche aus den USA dagegen hat sich verlangsamt und ist im vergangenen Jahr nur noch um 0,1 Prozent auf rund 56'000 gewachsen.
Diese starke Zunahme der Nutzung des internationalen Patentsystems durch die Chinesen zeigt, dass Erfinder dort sich zunehmend nach aussen orientieren, um Innovationen in neue Märkte zu übertragen", sagte WIPO-Generaldirektor Francis Gurry. Dass die Hälfte aller internationale Patentanmeldungen aus Ostasien komme, sei Zeichen eines grossen Verlagerungsprozesses im Bereich der Innovation.
Global finden sich gleich zwei chinesische Unternehmen auf den Spitzenplätzen wieder. Der Telekommunikationsausrüster Huawei liegt mit über 4000 Anfragen auf Platz eins vor dem Rivalen ZTE mit beinahe 3000 Gesuchen.
Die US-Chiphersteller Intel und Qualcomm folgen auf den Rängen drei beziehungsweise fünf. Die japanische Mitsubishi Electronic meldete im vergangenen Jahr am viertmeisten Patente an.
In der Schweiz wird die Rangliste von ABB mit 328 Gesuchen angeführt. Der Technologiekonzern meldete über 60 Patente mehr an als Philip Morris. Der Tabakkonzern liegt damit aber noch klar vor Nesteq, dem Forschungszentrum des Nahrungsmittelmultis Nestlé in Lausanne.