«Das ist eine Frechheit der SBB»
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Behinderte über Krisen-Doppelstöcker: «Das ist eine Frechheit der SBB»:«Das ist eine Frechheit der SBB»

Pannenzug «nicht akzeptabel»
Streit zwischen SBB und Bombardier eskaliert

Nach zahlreichen Verschiebungen der regulären Nutzung des von Pannen begleiteten Doppelstöckers FV Dosto platzt den SBB der Kragen. In einem Communiqué schreiben sie, der neue Zug sei für ihr Personal «nicht akzeptabel».
Publiziert: 10.01.2019 um 17:31 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 20:05 Uhr

Die neuen Doppelstöcker FV Dosto verkehren seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 auf der Interregio-Strecke Basel–Zürich–St. Gallen–Chur (IR13/37). Doch der Betrieb der Züge wird gestört durch zahlreiche Pannen.

Jetzt platzt den SBB der Kragen: «Für die Kundinnen und Kunden und das Personal der SBB ist die Zuverlässigkeit der FV-Dosto im ersten Betriebsmonat nicht akzeptabel.»

Weiter heisst es im SBB-Communiqué, das am Donnerstagabend verschickt wurde: «Wir erwarten vom Hersteller Bombardier, dass die noch bestehenden Mängel, insbesondere die Türstörungen sowie die Störungen bei der Leittechnik (Software) und der Traktion umgehend behoben werden.» Diese machen aktuell zwei Drittel aller Störungen aus. 

SBB feuern Breitseite ab

Die Bahn fordert von Bombardier, die Zuverlässigkeit umgehend zu erhöhen und die Laufruhe der Züge in tieferen Geschwindigkeiten zu verbessern. Die Kanadier mussten bereits Techniker abstellen, die jeden der verkehrenden Züge begleiten. Auch die SBB mussten die Begleitung der betroffenen Doppelstöcker durch «erfahrenes SBB Lok- und Zugpersonal» erhöhen.

Bombardier ist mit Hochdruck daran, die Betriebsstabilität der FV-Dosto zu verbessern, schreiben die SBB. Was die Bahn nicht davon abhaltet, eine Breitseite in Richtung Pannen-Hersteller abzuschiessen. «Die SBB wird das aktuelle Einsatzgebiet für die neuen Züge erst dann erweitern, wenn die bestehenden zwölf Fahrzeuge im täglichen Betrieb als IR13/37 über mehrere Wochen verlässlich eingesetzt werden können.»

Die neuen Dostos sollten ursprünglich seit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember auf der Strecke St. Gallen-Genf verkehren. Wann der Betrieb nun endlich möglich sein wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unbekannt. (uro/kst)

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